UNIS/SGSM/145
13. Oktober 2009

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon:

"Jetzt müssen die Stimmen lauter werden"

Erklärung zum Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut, 17. Oktober 2009

Wien, 17. Oktober (UNO-Informationsdienst) - Am heutigen Tag denken wir an diejenigen, die Tag für Tag in Armut leben und bekräftigen, dass wir mehr unternehmen müssen, um diesen Missstand ein für alle Mal zu beseitigen.

In einer Zeit der vielfachen globalen Krisen verdienen die Ärmsten und Verletzlichsten unsere besondere Aufmerksamkeit. Wir wissen, dass während einer Rezession die Ärmsten zuerst und am heftigsten betroffen sind. Neuen Schätzungen zufolge sind durch die Weltwirtschaftskrise mindestens 50 Millionen Arbeitsplätze weggefallen. 2009 werden mindestens 100 Millionen Menschen unter die Armutsgrenze fallen. Der Klimawandel verschärft dieses Problem noch.

Das Motto des diesjährigen Tags für die Beseitigung der Armut lautet "Kinder und Familien erheben ihre Stimme gegen Armut". Zeitgleich wird der 20. Jahrestag der UNO-Kinderrechtskonvention begangen. In Kinder zu investieren und ihre Rechte zu sichern, ist eine der besten Möglichkeiten Armut zu bekämpfen.

Obwohl wir in einer Welt des Überflusses leben, werden die grundlegenden Rechte der Kinder häufig ignoriert. Millionen Kinder erhalten keine Schulbildung, viele weitere müssen die Schule vorzeitig abbrechen. Das betrifft besonders Mädchen.

Wir wissen, dass vernünftige Investitionen einen wesentlichen Unterschied bedeuten können, um die Millenniums-Entwicklungsziele zu erreichen. In Bereichen, in denen die weltweiten Investitionen erhöht worden sind - zum Beispiel bei Aids, Tuberkulose, Malaria und Krankheiten, die durch Impfungen bekämpft werden können - gibt es ermutigende Fortschritte. Es gibt auch bemerkenswerte Fortschritte, die Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren zu senken. Diese Beispiele zeigen, wie wir den Fortschritt beschleunigen und mehr für diejenigen Millenniums-Entwicklungsziele tun können, bei denen die Welt noch weit zurückliegt. Dafür müssen wir in Bereichen wie Grundschulbildung, Infrastruktur und Müttergesundheit investieren.

Das UNO-System reagiert auf die Krise an vielen Fronten. Wir fördern Nahrungsmittelsicherheit, versuchen eine umweltfreundlichere Wirtschaft zu schaffen, sorgen für stärkere Sicherheitsnetze und haben einen globalen Pakt für Jobs vorgeschlagen. Ein weltweites Alarmsystem (Global Impact and Vulnerability Alert System, GIVAS) zur Datensammlung in Echtzeit und Analyse wird zurzeit entwickelt. Die Politik muss ein klares Bild davon haben, was vor Ort geschieht.

Dies ist ein entscheidender Zeitpunkt für die Armutsbekämpfung. Jetzt müssen die Stimmen der Armen lauter werden und sicher gestellt werden, dass die Weltgemeinschaft ihre Zusagen auch einhält. Mit den richtigen Investitionen und konkreten Taten können wir auf dem Erreichten aufbauen, unsere Verpflichtungen erfüllen und sicher stellen, dass alle Menschen ihre Chancen nutzen können.

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Informationen zur "Stand Up and Take Action"-Kampgane zur Beendigung der Armut unter:

http://www.unis.unvienna.org/unis/de/events/2009/stand-up.html