UNIS/SGSM/160
8. Dezember 2009

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon:

"Korruption darf die Entwicklung nicht abtöten"

Erklärung zum Internationalen Tag gegen die Korruption, 9. Dezember 2009

WIEN, 9. Dezember (UNO-Informationsdienst) - Das Thema des diesjährigen Internationalen Tages gegen die Korruption "Korruption darf die Entwicklung nicht abtöten" hebt eines der größten Hindernisse gegen die weltweiten Bemühungen, die Millenniums-Entwicklungsziele zu erreichen, hervor.

Wenn öffentliche Gelder für private Bereicherung gestohlen werden, ist dies gleichbedeutend mit weniger Ressourcen für den Bau von Schulen, Krankenhäusern, Straßen und Wasseraufbereitungsanlagen. Wenn Auslandshilfe auf private Bankkonten umgeleitet wird, werden große Infrastrukturprojekte gestoppt. Korruption ermöglicht, dass gefälschte oder minderwertige Medikamente in den Markt gedrückt werden, und Giftmüll auf Deponien gekippt oder im Meer verklappt wird. Die Schutzlosen leiden zuerst und am schlimmsten.

Korruption ist jedoch keine unüberschaubare, gesichtlose Kraft. Es ist das Resultat persönlicher Entscheidungen - oft aus Gier.

Entwicklung ist nicht das einzige Opfer. Korruption stiehlt Wahlen. Sie untergräbt die Rechtsstaatlichkeit und sie kann die Sicherheit gefährden. Wie wir über die letzten Jahre hinweg gesehen haben, kann Korruption auch beträchtliche Auswirkungen auf das internationale Finanzsystem haben.

Glücklicherweise gibt es einen Weg sich zu wehren. Das Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen Korruption ist das weltweit stärkste Rechtsmittel, um Integrität aufzubauen und Korruption zu bekämpfen. Ein neuer Mechanismus der bei der jüngsten Konferenz der Vertragsstaaten in Doha beschlossen wurde, bedeutet, dass Staaten nach ihren Taten bei der Korruptionsbekämpfung und nicht nur nach ihren Versprechungen beurteilt werden.

Der private Sektor sollte nicht hinter den Regierungen zurückbleiben. Wirtschaftsunternehmen müssen ebenso Korruption innerhalb ihrer eigenen Reihen verhindern und Bestechung aus Ausschreibungen und Beschaffung heraus halten. Ich fordere den privaten Sektor auf, Anti-Korruptionsmaßnahmen einzuführen, die mit dem UNO-Übereinkommen konform gehen. Unternehmen - insbesondere jene, die das 10. Prinzip des Globalen Paktes gegen Korruption unterzeichnet haben - sollten sich verpflichten, nicht zu betrügen und sich für Gutachterverfahren zu öffnen, um sicherzustellen, dass jeder nach den gleichen Regeln spielt.

Wir haben alle einen Teil beizutragen. Am Internationalen Tag gegen die Korruption 2009, fordere ich alle Menschen auf, an der Antikorruptionskampagne auf www.yournocounts.org teilzunehmen. Ich ermutige auch dazu, eine Verpflichtung einzugehen: Niemals zu bestechen oder sich bestechen zu lassen. Nach diesem Motto zu leben heißt, dass die Welt ein ehrlicherer Ort wird - und wir werden die Aussichten erhöhen, die Millenniums-Entwicklungsziele zu verwirklichen.

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