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UNIS/SGSM/177
1. April 2010

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon:

"Die Gesundheit von Stadtbewohnern ist durch viele Faktoren bedroht"

Erklärung zum Weltgesundheitstag, 7. April 2010

WIEN, 7. April (UNO-Informationsdienst) - Zum ersten Mal in der Geschichte leben heute mehr Menschen in Städten als in ländlichen Gebieten. Mitte dieses Jahrhunderts werden sieben von zehn Menschen in der Stadt wohnen. Am stärksten ist dieser Trend in den Entwicklungsländern. Gleichzeitig verschiebt sich auch die Armut vom Land in die Stadt. Durch das schnelle und ungeplante Wachstum der Städte entstehen immer mehr Slums und inoffizielle Siedlungen. Für die städtischen Behörden ist dies eine große Herausforderung, und sie müssen sich anstrengen, sie zu meistern.

Besonders deutlich zeigt sich die Ungleichheit bei Löhnen, den Chancen, den Lebensbedingungen und beim Zugang zum öffentlichen Gesundheitswesen. In den Städten ist die Gesundheit der Menschen durch viele Faktoren bedroht: unzureichende Sanitäreinrichtungen und Müllbeseitigung; Luftverschmutzung durch die Industrie und den Verkehr; Infektionskrankheiten, die sich vor allem in verschmutzten und übervölkerten Gebieten verbreiten; hoher Tabakkonsum; mangelnde Bewegung; ungesunde Ernährung; Verbrechen, Gewalt und der Konsum von gesundheitsgefährdenden Substanzen.

Viele dieser Probleme kann der Gesundheitssektor nicht allein lösen. Um die Gesundheit der Menschen in der Stadt zu verbessern, müssen daher Politik und gesellschaftliche Akteure zusammenarbeiten. Die Programme und Agenturen der Vereinten Nationen leisten ebenfalls einen erheblichen Beitrag, diese Probleme zu beseitigen: Sie setzen sich gegen Luftverschmutzung, Lärmbelästigung, zu hohe Verkehrsbelastung und Verbrechen ein. Die Vereinten Nationen helfen auch, die Wohnsituation und Sanitärversorgung der Menschen zu verbessern und fördern die Sicherheit der Nahrung und des Trinkwassers.

Trotz der vielen gesundheitlichen Bedrohungen in den Städten gibt es Gründe, optimistisch zu sein. Die Ursachen vieler Bedrohungen sind bekannt. Deshalb kann man sie bekämpfen. Am Weltgesundheitstag 2010 werden mehr als 700 Städte ihre erfolgreichen Methoden austauschen und so zeigen, wie wir die Probleme in den Städten lösen können.

Oft kann die Lage schon durch bessere Planung und effektiveren Einsatz bestehender Mittel verbessert werden. Lösungen müssen nicht kompliziert und teuer sein. Die Möglichkeiten reichen von Aufklärung über gesunde Ernährung und körperliche Arbeit in städtischen Gärten und auf Bauernhöfen bis hin zu Gemeinschaften, die zusammen etwas gegen Kriminalität und Gewalt tun. Lassen Sie uns an diesem Weltgesundheitstag gemeinsam dazu beitragen, dass unsere Städte für alle Menschen ein Ort der Gesundheit werden. Gesundheit in den Städten ist wichtig!

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