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UNIS/SGSM/1200
25. Januar 2022

Der Generalsekretär

Botschaft zum Internationalen Tag des Gedenkens
an die Opfer des Holocaust

27. Januar 2022

Heute gedenken wir der sechs Millionen jüdischen Männer, Frauen und Kinder, der Roma und Sinti und der unzähligen weiteren Opfer des beispiellosen Schreckens und der kalkulierten Grausamkeit des Holocaust.

Der Holocaust hat die Vereinten Nationen in ihren Anfängen geprägt.

Unser Name bezeichnet die Allianz, die gegen das Naziregime und seine Verbündeten kämpfte.

Unsere Charta wurde in San Francisco verfasst während das Konzentrationslager Dachau befreit wurde.

Die Vereinten Nationen müssen im Kampf gegen den Antisemitismus und alle anderen Formen der religiösen Intoleranz und des Rassismus immer an vorderster Front stehen.

Heute beobachten wir mit Schrecken, wie Xenophobie und Hass erneut um sich greifen.

Auch der Antisemitismus – die älteste und hartnäckigste Form der Stereotypisierung – nimmt wieder zu.

Immer häufiger wird versucht, den Holocaust zu verharmlosen oder schlichtweg zu leugnen.

Keine Gesellschaft ist vor Unvernunft oder Intoleranz gefeit.

Wir dürfen niemals vergessen, dass der Holocaust hätte verhindert werden können. Die verzweifelten Hilferufe der Opfer stießen auf taube Ohren. Nur wenige erhoben ihre Stimme und nur wenige hörten zu. Noch weniger zeigten sich solidarisch.

Nur wenn wir die Erinnerung an die Vergangenheit wachhalten, können wir die Zukunft sichern.

Wer Hass stillschweigend hinnimmt, macht sich mitschuldig.

Verpflichten wir uns heute darauf, niemals gegenüber dem Leiden anderer gleichgültig zu sein und niemals die Vergangenheit zu vergessen oder zuzulassen, dass andere sie vergessen.

Versichern wir, stets wachsam zu sein und die Menschenrechte und die Menschenwürde aller zu wahren.

Ich danke Ihnen.

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