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UNIS/SGSM/1204
10. Februar 2022

Der Generalsekretär

Botschaft zum Internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft

11. Februar 2022

Nur ein Drittel derjenigen, die heute in den Naturwissenschaften und im Ingenieurwesen in der Forschung tätig sind, sind Frauen.

Strukturelle und gesellschaftliche Barrieren hindern Frauen und Mädchen daran, eine wissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen und als Wissenschaftlerinnen Karriere zu machen.

Die COVID-19-Pandemie hat die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern weiter verschärft. Das hat viele Gründe – von den Schulschließungen über die Zunahme der Gewalt bis hin zu einer stärkeren Belastung durch häusliche Pflege- und Betreuungsarbeit.

Durch diese Ungleichheit entgeht der Welt ein enormes Maß an ungenutztem Talent und Innovationspotenzial. Die Perspektiven von Frauen sind notwendig, um zu gewährleisten, dass Wissenschaft und Technologie allen Menschen zugutekommen.

Wir können und müssen handeln:

Indem wir dafür sorgen, dass sich die Klassenzimmer mit Mädchen füllen, die die Fächer Technologie, Physik, Ingenieurwesen und Mathematik belegen.

Indem wir gezielt sicherstellen, dass Frauen Chancen erhalten, sich in Laboratorien, Forschungseinrichtungen und an Universitäten zu entfalten und dort Führungsrollen zu übernehmen.

Indem wir entschlossen die Diskriminierung und Stereotypisierung von Frauen in der Wissenschaft beenden.

Und indem wir rigoroser dafür eintreten, dass weibliche Angehörige von Minderheitengruppen mehr Chancen erhalten.

Alle diese Maßnahmen sind auf dem so wichtigen Gebiet der künstlichen Intelligenz von besonderer Bedeutung.

Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen dem geringen Frauenanteil auf diesem Gebiet und den absurden Algorithmen, denen eine einseitige Geschlechtsausrichtung zugrunde liegt und die Frauen als Ausnahme von der männlichen Norm behandeln.

Wir brauchen mehr Frauen als Entwicklerinnen künstlicher Intelligenz, die allen nützt und die Gleichstellung der Geschlechter fördert.

Wir müssen auch Trends umkehren, die junge Wissenschaftlerinnen von einer Laufbahn abhalten, in der sie zur Bekämpfung der Klima- und der Umweltkrise beitragen können.

Ich habe Ingenieurwissenschaften unterrichtet. Daher weiß ich aus eigener Erfahrung, dass junge Frauen und Männer gleichermaßen talentiert und von Wissenschaft fasziniert sind, vor Ideen übersprudeln und bereit sind, unsere Welt in die Zukunft zu führen.

Wir müssen dafür sorgen, dass sie unter den gleichen Ausgangsbedingungen dieselben Bildungs- und Beschäftigungschancen haben.

Am heutigen Internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft richte ich daher die Aufforderung an alle, ein Umfeld zu schaffen, in dem Frauen ihr wahres Potenzial entfalten können und in dem die Mädchen von heute zu führenden Köpfen in Wissenschaft und Innovation von morgen werden und so eine faire und nachhaltige Zukunft für alle mitgestalten können.

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