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UNIS/SGSM/1219
25. März 2022

Der Generalsekretär

Botschaft zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer der Sklaverei
und des Transatlantischen Sklavenhandels

25. März 2022

Vieles wissen wir bereits über den transatlantischen Handel mit versklavten Afrikanerinnen und Afrikanern. Am heutigen Tag erinnern wir uns daran: an das Verbrechen gegen die Menschlichkeit, den Menschenhandel in nie dagewesenem Ausmaß, die erniedrigenden wirtschaftlichen Transaktionen und die unsäglichen Menschenrechtsverletzungen.

Doch es gibt auch vieles, was wir noch nicht wissen. Der heutige Tag gibt uns Gelegenheit, dazuzulernen. Hinter den Fakten und Zahlen verbergen sich die Geschichten von Millionen von Menschen. Geschichten von unsagbarem Leid und unsagbarem Schmerz. Geschichten von Familien und Gemeinschaften, die auseinandergerissen wurden. Aber auch Geschichten von beeindruckendem Mut und Widerstand gegen die Grausamkeit der Unterdrücker.

Wir werden nie von all den großen oder kleinen Handlungen des Widerstands erfahren, die langsam aber sicher zum Sieg über Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Versklavung beigetragen haben. Doch diese Berichte sind unerlässlich für unser Verständnis einer Vergangenheit, die unsere Welt auch heute noch durch ihr schädlichstes und hartnäckigstes Erbe überschattet – den Rassismus.

Am Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer der Sklaverei und des transatlantischen Sklavenhandels bietet sich die Gelegenheit, von diesen Geschichten zu erfahren und über sie nachzudenken, den Millionen von Afrikanerinnen und Afrikanern Tribut zu zollen, die ihrer Heimat und ihren Gemeinschaften entrissen wurden, und überall auf der Welt Solidarität im Kampf gegen den Rassismus zu bekunden.

Menschen afrikanischer Abstammung begegnen auch heute noch rassistischer Diskriminierung, Marginalisierung und Ausgrenzung. Die politischen, wirtschaftlichen und strukturellen Machtungleichgewichte, die auf Kolonialherrschaft, Versklavung und Ausbeutung zurückzuführen sind, stehen der Chancengleichheit und Gerechtigkeit auch heute noch entgegen.

Setzen wir an diesem Internationalen Tag gemeinsam ein Zeichen gegen den Rassismus und schaffen wir gemeinsam Gesellschaften, die auf Würde, Gleichberechtigung und Solidarität gründen.

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