Vienna International Centre - Am 30. August wurde im Vienna International Centre der erste Internationale Tag gegen Nuklearversuche begangen. Botschafter, Diplomaten, UNO-Mitarbeiter, sowie Vertreter der Zivilgesellschaft und der Medien nahmen an dieser Veranstaltung teil. Der Ständige Vertreter Kasachstans bei den Internationalen Organisationen in Wien, Yerzhan Kazykhanov, und der Exekutivsekretär der Vorbereitenden Kommission für die Organisation des Vertrages über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBTO), Tibor Tóth, sprachen bei der Veranstaltung, die von Maher Nasser, dem Direktor des UNO-Informationsdienstes moderiert wurde. Anschließend lud die Ständige Vertretung Kasachstans zur Besichtigung der kasachischen Ausstellung und zu einem Empfang.
Botschafter Yerzhan Kazykhanov betonte den Einsatz Kasachstans, eine kernwaffenfreie Welt zu schaffen: "Seit der Gründung des Staates hat sich Kasachstan für die friedliche Nutzung der Kernenergie und die Abschaffung von Atomwaffen eingesetzt". Botschafter Kazykhanov unterstrich, dass sich diese Bemühungen im Vorschlag der Regierung Kasachstans an die UNO-Generalversammlung, den 29. August jeden Jahres zum Internationalen Tag gegen Nuklearversuche zu erklären, widerspiegeln. Der kasachische Vorschlag wurde von der UNO-Generalversammlung am 2. Dezember 2009 in seiner Resolution 64/35 einstimmig angenommen. Der vorgeschlagene Tag fällt mit jenem Tag zusammen, an dem der Präsident von Kasachstan, Nursultan Nazarbayev, das Testgelände in Semipalatinsk schloss. Der 29. August ist auch der Tag, an dem im Jahr 1949 der Rüstungswettlauf der Sowjetunion mit den Vereinigten Staaten begann und der erste Sprengsatz in Semipalatinsk in den Steppen Kasachstans gezündet wurde.
"Kasachstan hat gezeigt, dass Sicherheit und Wohlstand des modernen Staates nicht von einem Nukleararsenal abhängen, sagte CTBTO-Exekutivsekretär Tibor Tóth bei der Eröffnung der kasachischen Ausstellung. Tóth beglückwünschte Kasachstan, das für die Region und die ganze Welt beispielgebend war, in dem das Nukleartestgelände in Semipalatinsk geschlossen und das nukleare Arsenal aufgegeben wurden.
Maher Nasser, Direktor des UNO-Informationsdienstes (UNIS) in Wien, zitierte bei seinen einführenden Worten aus der Botschaft von UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon zum Tag: "Es kommt Bewegung in diese wichtige Sache" und der zentrale Pfeiler dieser Strategie ist der Vertrag über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBT), der 1996 angenommen wurde aber noch in Kraft treten muss. Er wiederholte den Aufruf des Generalsekretärs, dieses Ziel bis 2012 zu erreichen. "Wir dürfen diese Herausforderungen nicht an nachfolgende Generationen weitergeben. Jeder von uns muss seinen Teil dazu beitragen, die Welt heute sicherer zu machen."
Der Internationale Tag gegen Nuklearversuche am 29. August ist gedacht, um die Bemühungen der Vereinten Nationen, der Mitgliedstaaten, zwischenstaatlichen und nichtstaatlichen Organisationen, akademischen Einrichtungen, Jugendnetzwerke und Medien aktiv werden zu lassen und über die Notwendigkeit des Verbotes von Nuklearversuchen zu informieren und dafür einzutreten, um eine sicherere Welt zu erreichen. Die gemeinsame Fotoausstellung zeigt Bilder über die Auswirkungen von Nuklearversuchen in Kasachstan, Kasachstan im 21. Jahrhundert mit seiner natürlichen Schönheit der Landschaft, der Verschiedenartigkeit seiner Menschen und der friedlichen Nutzung von Kernenergie, sowie Tafeln und multimediale Bilder über die Bemühungen von CTBTO gegen Nuklearversuche.
Von 1945 bis 1996 ließen die Vereinigten Staaten, die Sowjetunion, Frankreich, das Vereinigte Königreich und China über 2.000 Bomben an mehr als 60 verschiedenen Orten weltweit detonieren. Von den 2.000 Atombombenexplosionen wurden von der Sowjetunion mehr als 450 in Semipalatinsk gesprengt, mit verheerenden Folgen für die Umgebung. Nachdem die Versuche in Semipalatinsk eingestellt wurden, hat Kasachstan ein riesiges nukleares Arsenal, dass es durch die Abspaltung von der Sowjetunion übernommen hatte, an Russland zurückgegeben. Die 1.400 strategischen Nuklearsprengköpfe und Versorgungssysteme ergaben den weltweit viertgrößten Nuklearbestand.
Die gemeinsame Ausstellung ist noch bis 3. September in der Eingangshalle des VIC zu besichtigen.