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UNO-Generalsekretär: Grundsätze der Toleranz und des Respekts können bei der Bewältigung globale Herausforderungen helfen

Hochrangige UNO-Beamte drängten heute die Führenden der Welt, Toleranz und Respekt zu fördern und fügten hinzu, dass diese Grundsätze zur Lösung von Konflikten - so wie jene in Syrien und Mali - und zur Bewältigung globaler Herausforderung beitragen können.

Dauerhafte Lösungen brauchen langfristiges gegenseitiges Verständnis, das religiöse, nationale, kulturelle und ethnische Grenzen überschreitet. Solch ein Verständnis kommt von einer verantwortungsvollen Führung - dem Thema dieses Forums", sagte Generalsekretär Ban Ki-moon in seiner Rede bei der Eröffnung des Fünften Globalen Forums der Allianz der Zivilisationen der Vereinten Nationen in Wien.

"Von der Weltbühne bis zu den lokalen Gemeinschaften müssen die Führenden die Sprache der Toleranz und des Respekts sprechen und nicht der Trennung und Diffamierung", fügte er hinzu. "Wo immer Spannungen Gemeinschaften spalten, hat die Allianz die Möglichkeit, Brücken zu bauen und den Menschen auf dem Weg vom Konflikt zur Zusammenarbeit zu helfen".

Im Jahr 2005 auf Initiative von Spanien und der Türkei und unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen gegründet, versucht die Allianz Beziehungen zwischen den Kulturen weltweit besser zu fördern. Das Thema des diesjährigen Forums, das sich aus Entscheidungsträgern, Experten und verschiedenen Stakeholder auf dem Gebiet des interkulturellen und interreligiösen Dialoges zusammensetzt, lautet "Responsible Leadership in Diversity and Dialogue" (Verantwortungsvolle Führung in Diversität und im Dialog).

Nassir Abdulaziz Al-Nasser, der künftige Hohe Beauftragte der Vereinten Nationen für die Allianz der Zivilisationen (UN High Representative for the Alliance of Civilizations), glaubt, dass verantwortungsvolle Führung den notwendigen sozialen Zusammenhalt schaffen kann, wo sich alle Männer und Frauen einbezogen fühlen.

"Ich glaube, dass die Allianz die internationale Zusammenarbeit verbessern und so zu den Bemühungen der Vereinten Nationen beitragen kann, um den Herausforderungen, denen sich die Menschheit heute gegenübersieht, begegnen zu können, vor allem wenn sie der Identität und dem kulturellen Umfeld entspringen", sagt er weiter.

Generalsekretär Ban meinte, dass die Israelis und Palästinenser weiter polarisieren, während Bewegung im Nahost-Friedensprozess "überfällig" ist. Und fügte hinzu, dass er vor allem um die Jugend in der Region besorgt sei, die riskiert, mit einer "dämonisierten, entmenschlichten - und völlig falschen - Vorstellung über ihre Nachbarn" aufwächst.

Er drängte die Allianz, die Friedensstifter beider Seiten, wie etwa Aziz Abu Sarah, zu unterstützen. Sarah, ein Palästinenser, dessen Bruder getötet wurde, leitet Fahrten in die Konfliktgebiete, die beide Seiten des Konflikts zeigen, und plant, diese, mit Unterstützung der Allianz, auch nach Ägypten und Jordanien auszudehnen.

In seiner Rede bei der Jugendveranstaltung des Fünften Globalen Forums der Allianz der Zivilisationen der Vereinten Nationen appellierte der Generalsekretär an die Jugend der Welt, das Ruder zu übernehmen und die internationale Gemeinschaft durch die turbulente Zeit des wirtschaftlichen und politischen Übergangs und in Richtung einer "erfolgreicheren, gerechteren und friedlicheren Zukunft" zu lenken.

"Ich bin heute hier euch zu bitten, uns den Weg zu zeigen. Die Welt macht einen Wandlungsprozess durch - wirtschaftlich, demografisch, politisch und ökologisch", sagte Ban und bemerkte, "dass nicht nur die Herausforderungen sondern auch die Möglichkeiten tiefgreifend sind".

Generalsekretär Ban unterstrich, dass die UNO-Agenda den Jugend-Schwerpunkt in den Programmen zu Beschäftigung und Unternehmertum, politischer Mitwirkung und Menschenrechte, sowie Bildung und reproduktiver Gesundheit "vertiefen" wird. Die "Top Priority" liegt auf der Zusammenarbeit mit jungen Menschen, um "euer Leben, das Wohl der Gemeinschaften und die Lage der Welt zu verbessern".

Eine weitere Veranstaltung während des 5. Globalen Forums war die Verleihung des 'Intercultural Innovation Award', die von der BMW-Gruppe organisiert wurde. In Anerkennung der Arbeit der zehn Finalisten sagte Ban, dass "die kreativen Lösungen, die heute Abend präsentiert wurden, Vorbild für alle Gemeinschaften und Organisationen wie die Vereinten Nationen sein sollten".

Den ersten Preis über US$ 50.000 gewann Puerta Joven aus Mexiko für 'Lenguas Jóvenes' (Die Sprachen der Jugend). Das Projekt brachte indigene Jugendgruppen zusammen, die aufgrund ihrer kulturellen Identität oder Sprache diskriminiert werden.

Unter den Finalisten war auch ein Beitrag aus Ungarn. IDResearch Kft entwickelte 'Immigropoly', ein einzigartiges Internet-Charakter-Spiel, dass das Verständnis für Migration und Integration in unserer globalen Welt erhöhen soll und sich an Jugendgemeinschaften richtet.

Während seines Wien-Besuches hatte der Generalsekretär auch eine Reihe bilateraler Treffen mit wichtigen Persönlichkeiten, unter anderem mit dem Emir von Katar, dem spanischen Außenminister und dem türkischen Premierminister.

Ferner traf er auch den österreichischen Bundespräsidenten Heinz Fischer und Außenminister Michael Spindelegger. Während der Treffen wurden die Krisen in Syrien und Mali diskutiert. Der Generalsekretär dankte Österreich für dessen Beitrag für die UNO, insbesondere für die Friedenssicherungsoperationen, unter anderem im Nahen Osten, und für die Ausrichtung des Fünften Globalen Forums der Allianz der Zivilisationen.