VERANSTALTUNGEN

Holocaust Remembrance Day

"Keeping the memory alive"

"Es kann keine Zukunft ohne das Wissen um die Vergangenheit geben; was einmal geschah, kann wieder geschehen", warnte UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon in seiner Nachricht anlässlich des Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, der am 27. Jänner begangen wird. An diesem Tag im Jahr 1945 befreiten sowjetische Truppen das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau.

Um der Opfer und Überlebenden zu gedenken, organisierte der Informationsdienst der Vereinten Nationen (UNIS) in Wien in Zusammenarbeit mit der Internationalen Allianz zum Gedenken des Holocaust (IHRA), Yad Vashem, dem London Jewish Cultural Centre (Vereintes Königreich), dem Europäischen Institut zur Wahrung des Vermächtnisses der Schoah (Tschechische Republik), des  kanadischen Vorsitzes der Internationalen Allianz zum Gedenken des Holocaust (IHRA) 2014, und dem 'Holocaust' und 'United Nations Outreach Programme' der Vereinten Nationen eine Ausstellung der besten Designs des Internationalen Posterdesignwettbewerbs 2013-2014 zum Thema "Keeping the memory alive - Journeys through the Holocaust".

Eine Jury aus nationalen und internationalen Juroren wählte aus Hunderten Beiträgen die 16 besten Designs aus. Diese wurden von Kunst- und Design-Studenten aus zehn verschiedenen Nationen - die zumeist keinen persönlichen Bezug zu dieser Thematik haben - eingereicht. Im Rahmen der Gedenkveranstaltung und der Ausstellungseröffnung, die im Vienna International Centre (VIC) stattfanden, ergriffen folgende Redner das Wort: Yury Fedotov, Generaldirektor des Büros der Vereinten Nationen in Wien (UNOV), Botschafter Zvi Heifetz, Ständiger Vertreter Israels bei den Vereinten Nationen in Wien, Jennifer Townson, Gesandte der Britischen Botschaft in Wien, Botschafter Balázs Csuday, Ständiger Vertreter Ungarns bei den Vereinten Nationen in Wien, Mario Silva, Vorsitzender der Internationalen Allianz zum Gedenken des Holocaust (IHRA)undJane Jacobs, Direktorin der Abteilung für Internationale Beziehungen, Internationale Schule für Holocauststudien der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Auch die Erst-, Zweit- und Drittplazierten des Posterdesignwettbewerbs waren anwesend.

In ihren Reden betonten alle Sprecher und Sprecherinnen die Wichtigkeit des Wachhaltens der Erinnerung an den Holocaust, der bis heute das größte Mahnmal für menschliche Grausamkeit darstellt, und riefen dazu auf, in den Bemühungen, die aus dem Holocaust gezogenen Lehren an zukünftige Generationen weiterzugeben, nicht nachzulassen.

Anlässlich des ungarischen Holocaust-Gedenkjahres 2014 betonte Balázs Csuday, Botschafter und Ständiger Vertreter Ungarns bei den Vereinten Nationen in Wien, wie wichtig es sei, das Ausmaß und die Folgen der Gräuel des 2. Weltkrieges zu thematisieren. Außerdem bekräftigte er, dass sich Ungarn seiner Rolle im Krieg und der Mitverantwortung am Holocaust bewusst sei. Doch nicht nur Staaten tragen Verantwortung, jeder und jede Einzelne hat ebenso die Pflicht, gegen jede Form von Hass und Intoleranz klar und deutlich Stellung zu beziehen.

Zusätzlich zur Gedenkveranstaltung und Ausstellungseröffnung organisierte UNIS Wien in Zusammenarbeit mit der Ständigen Vertretung Israels bei den Vereinten Nationen in Wien, dem this human world (THW) Filmfestival und dem Topkino eine Cine-ONU Filmvorführung der Dokumentation "Six Million and One". Das Werk des israelischen Dokumentarfilmers David Fisher erzählt die Geschichte von vier Geschwistern, die auf den Spuren ihres verstorbenen Vaters, eines Holocaust-Überlebenden und ehemaligen Häftlings der Konzentrationslager Gusen und Gunskirchen, wandeln. Nach dem Film folgte eine von UNIS-Direktor Janos Tisovszky moderierte Podiumsdiskussion, an der Jane Jacobs von Yad Vashem, Sieglinde Witzany-Durde, Pädagogin und Mitglied des KZ Gusen Gedenkkomitees, sowie Journalist Ithamar Treves-Tchelet teilnahmen.

Die vom Publikum aufgeworfenen Fragen umfassten unter anderem die Schwierigkeiten, die bei der Holocaust-Aufklärung im Allgemeinen und im Besonderen in Österreich auftreten, einem Land, wie Sieglinde Witzany-Dunde zu bedenken gibt, in dem der "Opfermythos" innerhalb der Gesellschaft weiterhin stark verankert ist.

Der Film "Six Million and One" ist vor allem durch Sprachlosigkeit gekennzeichnet. Sprachlosigkeit als Ausdruck des Unvermögens, die Schrecken des Holocaust zu begreifen. Ungeachtet dessen, dass es unmöglich erscheint, Worte für das Unsagbare zu finden, wie der UNO-Generalsekretär bereits feststellte, dürfen wir die schrecklichen Ereignisse niemals in Vergessenheit geraten lassen.

Wer die Vergangenheit vergisst, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.