"Die Bilder aus dem Film waren die faszinierendsten, die ich jemals gesehen habe. Der Film zeigte deutlich die Vielfalt der Bienen sowie die Notwendigkeit der Bienen Futter zu finden, und außerdem die Biodiversität der Pflanzen, damit sie ihre Arbeit machen und den Lebensraum bereichern können", sagte Rudolf Moosbeckhofer, einer der Teilnehmer der Ciné-ONU-Filmvorführung von "Secrets of the Hive" (Die Geheimnisse des Bienenstocks) am 4. Juni anlässlich des ersten Weltbienentages.
Der Film handelt von den dramatischen Verlusten der Bienenpopulationen in den letzten Jahrzenten weltweit. Obwohl es Unklarheiten darüber gibt, warum dies der Fall ist, existieren eindeutige Beweise, dass parasitäre Insekten eine wesentliche Rolle beim Absterben von Bienen spielen. Eine mögliche Lösung könnte zum Beispiel die Zähmung von Killerbienen sein, da sie einen Abwehrmechanismus gegen Milben haben. Eine andere Lösung wäre, sich auf die vielen einheimischen Bienen zu konzentrieren, die noch kaum erforscht sind.
Vor der Filmvorführung wandte sich der slowenische Botschafter Andrej Benedejčič an das Publikum und sprach sowohl über die Initiative Sloweniens für die Erhaltung der Honigbienen, als auch über die Tradition der Bienenzucht in seinem Land. Aufgrund der Initiative von Slowenien hat die UN-Generalversammlung im Dezember 2017 den 20. Mai zum Weltbienentag erklärt.
Rudolf Moosbeckhofer, Leiter der Abteilung für Landwirtschaft und Bienenschutz der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), und Claudia Antonius, Vizepräsidentin des Landesverbandes für Bienenzucht in Wien, diskutierten nach dem Film bei der anschließenden Podiumsdiskussion, die von UNIS-Direktor Martin Nesirky moderiert wurde.
Moosbeckhofer zeigte sich über die Zukunft der Honigbiene in Zusammenhang mit der menschlichen Entwicklung auf der Erde besorgt: "Bienen brauchen Blumen und den Reichtum des Lebensraumes. Unsere Landwirtschaft muss aus Hecken, Sträuchern und anderen blühenden Flächen bestehen, andernfalls werden wir einen Mangel an Wildbienen haben".
Als Verfechterin der Bienenhaltung und Imkerin erwähnte Antoniu, dass Bienen auf vielen Dächern in Wien zu finden sind. Die Bienenzüchterschule in Wien, die vom Landesverband betrieben wird, will mit Führungen für Kindergarten- und Schulkinder das Interesse von Kindern und Jugendlichen wecken: "Es geht nicht nur um Bienen, sondern auch darum, welches Essen wir kaufen, wie wir uns ernähren, wie wir unsere Umwelt behandeln, wie und ob wir Autos und Flugzeuge benutzen. Ich hoffe wirklich, dass viele Menschen in ihrem Leben viele Veränderungen beginnen."
Martin Nesirky hob bei seinem Schlusswort hervor, dass das Thema in Verbindung mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung gebracht werden kann, da "die Ziele auch auf den menschlichen Wohlstand gerichtet sind, aber nicht auf Kosten unseres Planeten".
Die gut besuchte Veranstaltung wurde von UNIS Wien in Zusammenarbeit mit der Ständigen Vertretung Sloweniens bei der UNO in Wien, This Human World Film Festival und Topkino organisiert.