WIEN, 17. April 2023 - Viele Kinofans kamen ins Topkino, um sich auf die Suche nach dem sogenannten “52-Hertz-Wal" zu machen. Er hat seinen Namen erhalten, weil er eine einzigartige Frequenz von 52 Hertz erzeugt, die kein anderer Wal auf der Erde zu hören vermag. Der Film begleitet eine Gruppe von Forscherinnen und Forschern auf der Suche nach diesem mysteriösen Wesen, von dem man annimmt, dass es sein Leben in völliger Einsamkeit verbracht hat.
Bei der anschließenden Podiumsdiskussion lobte Jillian Petersen, Expertin für Meeresbiologie und Mikrobiologie an der Universität Wien, den Film für seine fesselnde Darstellung von Wissenschaft in Aktion. Pedro Frade, Kurator für Wirbellose Zoologie am Wiener Naturhistorischen Museum, zog Parallelen zwischen dem Film und seiner eignen Arbeit: "Er spiegelt die täglichen Herausforderungen wider, mit denen wir als Meeresbiologinnen und -biologen konfrontiert sind." Alex Hein, Meeresexperte beim WWF Österreich, lobte den Film für seine Darstellung des riesigen und geheimnisvollen Ozeans: "Er steht für all die Dinge, die wir noch zu entdecken haben."
Megan Slinkard, Leiterin der Abteilung für Softwareanwendungen bei der Vorbereitenden Kommission für die Organisation des Vertrages über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBTO), erklärte, dass ihre Organisation ein globales Überwachungssystem betreibt, das elf Stationen umfasst, die alle hydroakustischen Aktivitäten im Meer überwachen. Durch die Analyse der gesammelten Daten können sie entschlüsseln, ob ein Geräusch "von einem Schiff, einem Wal oder einer Explosion" stammt. Dies hilft auch bei der Erforschung der Walpopulationen und ihrer Wanderungsmuster.
Hein wies auf die Bedrohungen hin, denen die Walpopulationen ausgesetzt sind, darunter Beifang, Klimawandel, Plastikverschmutzung und Geister-Fanggeräte. Frade wies auf die katastrophale Situation der Wale in den 1960er Jahren hin, als sie fast vollständig ausgerottet waren. Doch dank der Bemühungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die in den 1960er Jahren die Walgeräusche entdeckten, begannen die Menschen, etwas gegen diese Bedrohung zu unternehmen. Roger Payne, ein Biologe, der in Zemans Dokumentarfilm zu sehen ist, betonte die Macht des kollektiven Handelns: "Wenn es den Menschen wichtig ist, können sie die Welt verändern."
Die Filmvorführung wurde gemeinsam vom Informationsdienst der Vereinten Nationen (UNIS) Wien und der Vorbereitenden Kommission für die Organisation des Vertrages über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBTO) anlässlich des Internationalen Tages der Mutter Erde organisiert. In seiner Eröffnungsrede betonte der Exekutivsekretär der CTBTO, Robert Floyd, dass dieser Vertrag gegründet wurde, um die Gesundheit und das Wohlergehen unseres Planeten zu schützen.