WIEN, 13. Februar 2023 – Im Anschluss an die Filmvorführung folgte eine Podiumsdiskussion mit dem indigenen Aktivisten und Direktor der NGO Cultural Survival Brazil, Edson Krenak, der Programmkoordinatorin für Brasilien und Mosambik bei HORIZONT3000, Elisabeth Moder, und der Kommunikationsbeauftragten des Creative Europe TAKING CARE Projekts / Weltmuseum Vienna, Nora Haas.
Während der Diskussion, die von UNIS Vienna Direktor Martin Nesirky moderiert wurde, meinte Krenak, dass "indigene Völker an vorderster Front eines Kampfes für alle stehen" und unterstrich die Bedeutung des Schutzes der indigenen Völker und des Amazonasgebietes. Ein Zuhörer aus Brasilien kommentierte: "Wenn ich den Wald brennen sehe, sehe ich ein Problem für die gesamte Menschheit."
Ein Hoffnungsschimmer sei jedoch die Ernennung von Sônia Guajajara zur ersten indigenen Ministerin des neu geschaffenen brasilianischen Ministeriums für indigene Angelegenheiten, so Krenak.
Außerdem, bemerkte Elisabeth Moder, verfüge Brasilien über eine gut organisierte Zivilgesellschaft, die die Umsetzung von Entwicklungsprojekten erleichtere. Sie selbst habe an einem Projekt mitgearbeitet, das Anwälte unterstützt, die indigene Menschen bei verschiedenen Instanzen repräsentierten.
Auf die Frage, was wir als Individuen tun können, sagte Krenak, es sei wichtig, sich nicht schuldig zu fühlen, sondern sich zu informieren und einzubringen. Eine andere brasilianische Teilnehmerin wies darauf hin, dass die Ausübung des Wahlrechts eine einfache, aber entscheidende Methode sei, mit der man sogar "auf der anderen Seite des Atlantiks" etwas bewirken könne.
Nora Haas erklärte die Rolle der ethnografischen Museen bei der Bekämpfung der Klimakrise und der Sensibilisierung für die Auswirkungen auf indigene Völker. Sie lud dazu ein, die kommende Ausstellung "Extinctions!?" zu besuchen, die vom 23. Februar 2023 bis zum 16. Januar 2024 im Wiener Weltmuseum im Rahmen des Projekts TAKING CARE ausgestellt wird.
Fotos: Alex Pritz/Amazon Land Documentary, UNIS Vienna