Ciné-ONU Vienna Filmvorführung: “Refuge”

Anlässlich des Welttages für Flüchtlinge zeigte Ciné-ONU Wien den Film Refuge” in Kooperation mit dem Hochkommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge (UNHCR) Österreich. Der Film erzählt die Geschichte eines Anführers einer weißen, nationalistischen Hassgruppe, welcher Heilung findet mit den Menschen, die er einst hasste: ein muslimischer Kardiologe und seine Stadt voller Flüchtlinge.

WIEN, 10. Juni 2024 – Mithilfe eines kurdischen Flüchtlings und Kardiologen in Clarkston, Georgia (USA), kann der ehemalige KKK-Anführer seinen Hass überwinden und inneren Frieden finden. Der Film illustriert die Ursprünge des Hasses, seine Auswirkungen und wie er überwunden werden kann. Dadurch werden soziale Ausgrenzung und die daraus resultierenden sozialen Spannungen als universelles Phänomen thematisiert, welches umfassende Aufmerksamkeit und Lösungen erfordert.

Nach der Filmvorführung haben Expertinnen und Experten aus der Zivilgesellschaft und von UNHCR Österreich über die berührenden Momente des Films und wie dieser mit ihrer Arbeit zusammenhängt diskutiert.

Mahi Bahrami, Youth Leader beim FußballprojektKicken ohne Grenzen” betonte die Wichtigkeit des Gemeinschaftsgefühls bei Sport: Man muss nicht dieselbe Sprache sprechen, sobald man den grünen Rasen betritt”. Mahdi, der selbst von Afghanistan nach Österreich geflohen ist, sieht Kicken ohne Grenzen” als Möglichkeit für Menschen, die ihr Zuhause verloren haben, neue Freunde zu treffen und ein Gefühl der Zugehörigkeit wiederzugewinnen.

 

Nora Ramirez Castillo, Therapeutische Koordinatorin bei HEMAYAT - Zentrum für Betreuung und Behandlung von Folter- und Kriegsüberlebenden, betonte die Macht von Verbindungen und Gemeinschaft, wie sie im Film gezeigt wird. Laut ihr ist das der Weg, wie der Heilungsprozess beginnen und gedeihen kann. Sie erwähnte ihre Arbeit bei HEMAYAT, bei der sie und ihre Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen letztes Jahr 1600 Leute aus 57 verschiedenen Staaten betreuen konnten: „Um mit individueller Psychotherapie traumatisierte Patientinnen und Patienten zu betreuen, ist es wichtig, eine sichere Umgebung zu schaffen, damit die Personen über ihre Erlebnisse sprechen können.”

Ruth Schoeffl, Pressesprecherin von UNHCR Österreich, sprach über die Relevanz des Miteinanderredens: „Wir leben in einer geteilten Welt, und was mich in diesem Film berührt hat, ist, dass beide starke Charaktere sind, aber sie viel voneinander lernen und so gegen jedes Cliché handeln”.

Die Botschaft, welche viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der Filmabend mitnahmen, ist: Die Wichtigkeit des Miteinanderredens, da so jede und jeder von uns an Veränderung mitwirken kann.

Photo: Refuge