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UNIS/SGSM/223
13. Oktober 2010

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon:

"Wirtschaftliche Unsicherheit ist keine Entschuldigung, weniger zu tun - es ist ein Grund mehr zu tun"

Erklärung zum Internationalen Tag der Armutsbekämpfung,
17. Oktober 2010

WIEN, 17. Oktober (UNO-Informationsdienst) - Am diesjährigen Internationalen Tag der Armutsbekämpfung stehen gute Arbeitsbedingungen, sinnvolle Beschäftigung und die Frage, wie der Lebensunterhalt gesichert werden kann, im Mittelpunkt. Es geht kurz gesagt um Jobs.

Menschenwürdige und produktive Arbeit ist eines der effektivsten Mittel, um Armut zu bekämpfen und Autonomie zu fördern.

Aber noch immer befindet sich die Hälfte der arbeitenden Menschen weltweit in unsicheren Beschäftigungsverhältnissen. Sie besitzen keine ordentlichen Verträge und keine soziale Sicherheit. Häufig verdienen sie nicht genug, um ihre Familie versorgen zu können und haben keine Aufstiegschancen. Die Wirtschaftskrise hat weitere 64 Millionen Menschen in die Armut getrieben und seit 2007 ist die Zahl der Arbeitslosen um mehr als 30 Millionen gestiegen.

Wir müssen mit wirtschaftlichen und sozialen Mitteln neue Jobs schaffen, gute Arbeitsbedingungen fördern und den sozialen Schutz verbessern. Auch Bildung und medizinische Versorgung sind nötig. Besonders wichtig sind Arbeitsmöglichkeiten für Jugendliche. Sie sind drei Mal so häufig arbeitslos wie Erwachsene. Letztes Jahr waren 81 Millionen Jugendliche arbeitslos - so viele wie nie zuvor. Hoffnung können wir ihnen am besten durch einen Arbeitsplatz geben.

Letzten Monat, beim Millenniumsgipfel in New York, haben sich die Staats- und Regierungschefs auf einen Aktionsplan geeinigt, um die weltweite Armut stärker zu bekämpfen. Trotz vieler Fortschritte weltweit gibt es noch immer Hunderte Millionen Menschen, die unter schrecklichen Bedingungen leben müssen. Die weltweite Jobkrise anzugehen ist entscheidend, um daran etwas zu ändern. Wir müssen Armut bekämpfen, die Wirtschaft stärken und friedliche und stabile Gesellschaften aufbauen. Wirtschaftliche Unsicherheit und strenges Sparen dürfen nicht als Entschuldigung herhalten. Sie sind vielmehr Gründe, noch mehr zu tun.

Lassen Sie uns an diesem Internationalen Tag der Armutsbekämpfung den Stimmen der Armen zuhören. Wir müssen eine Welt mit menschenwürdigen Arbeitsmöglichkeiten und sicheren Arbeitsbedingungen schaffen.

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