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UNIS/SGSM/1153
28. Juli 2021
Inmitten einer von wachsenden Ungleichheiten und immensen wirtschaftlichen Schäden begleiteten Pandemie drohen die Stimmen von Überlebenden und Opfern des Menschenhandels unterzugehen.
Dabei ist es angesichts zunehmender Instabilität und Verzweiflung infolge der COVID-19-Krise wichtiger denn je, ihnen zuzuhören.
Ganze weitere 124 Millionen Menschen sind durch die Pandemie in die extreme Armut abgerutscht und viele Millionen so der Gefahr des Menschenhandels ausgesetzt.
Das Risiko für Kinder ist hoch und nimmt weiter zu: Ihr Anteil am Menschenhandel hat sich in den letzten 15 Jahren verdreifacht, sodass sie heute ein Drittel der Opfer weltweit ausmachen, in den Ländern mit niedrigem Einkommen sogar die Hälfte. Die meisten dieser Kinder werden zum Zweck der Zwangsarbeit gehandelt. Kriminelle in der ganzen Welt machen sich die Technologie zunutze, um verwundbare Menschen zu finden, zu dominieren und auszubeuten. Über Internet-Plattformen werden mehr und mehr Kinder gezielt angesprochen, um sie sexuell auszubeuten, unter Zwang zu verheiraten oder in anderer Form zu missbrauchen.
Der Frauen- und Mädchenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung ist nach wie vor eine der am weitesten verbreiteten und abscheulichsten Formen des Menschenhandels. In den meisten Regionen machen Migrantinnen und Migranten mehr als die Hälfte der Opfer aus.
Die Regierungen müssen dringend tätig werden, um die Prävention auszubauen, die Opfer zu unterstützen und die Tatverantwortlichen vor Gericht zu stellen. Dies schließt auch die Durchführung des Übereinkommens der Vereinten Nationen gegen die grenzüberschreitende organisierte Kriminalität und seines Zusatzprotokolls zur Verhütung, Bekämpfung und Bestrafung des Menschenhandels ein.
Bei all dem müssen wir uns von den Überlebenden des Menschenhandels leiten lassen. Ihr Beitrag ist unerlässlich, um bei Risikofaktoren und Mustern anzusetzen, Opfer zu identifizieren, zu schützen sowie ihren Zugang zum Justiz- und Gesundheitswesen zu gewährleisten und zugleich diejenigen zur Rechenschaft zu ziehen, von denen sie ausgebeutet wurden.
In ihrem Kampf gegen den Menschenhandel stehen die Vereinten Nationen dafür ein, den Opfern und Überlebenden Gehör zu schenken und zu verschaffen, ihre Rechte und Würde zu sichern und aus ihren Erzählungen zu lernen, damit dieses furchtbare Verbrechen verhindert und ein für alle Mal ausgerottet wird.
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