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UNIS/SGSM/1277
14. Oktober 2022
Wenn wir heute den Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut begehen, müssen wir einer bitteren Wahrheit ins Auge sehen: Die Welt macht Rückschritte.
Durch COVID-19 wurden Millionen Menschen in die Armut gedrängt und die über mehr als vier Jahre hinweg hart erkämpften Fortschritte zunichtegemacht. Die Ungleichheiten nehmen zu. Die Volkswirtschaften haben ebenso wie die einzelnen Haushalte mit dem Verlust von Arbeitsplätzen, dem steilen Anstieg der Lebensmittel- und Energiekosten und dem drohenden Schatten einer globalen Rezession zu kämpfen.
Gleichzeitig verursachen die Klimakrise und brennende Konfliktherde ungeheures Leid. Die ärmsten Menschen sind davon am stärksten betroffen.
Die Entwicklungsländer werden ausgeblutet —der Zugang zu Ressourcen wird ihnen ebenso verwehrt wie eine Schuldenentlastung, die ihnen helfen würde, in Wirtschaftserholung und Wachstum zu investieren.
Die Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung rückt damit in weite Ferne.
Der Internationale Tag für die Beseitigung der Armut ist ein Weckruf an die Welt. Das diesjährige Motto — „Menschenwürde für alle in der Praxis“ — muss als Aufforderung zu dringendem globalem Handeln verstanden werden.
Wir müssen in Lösungen investieren, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen — in Gesundheit und menschenwürdige Arbeit, in Geschlechtergleichstellung und Sozialschutz und in veränderte Ernährungs- und Bildungssysteme.
Wir müssen ein moralisch bankrottes globales Finanzsystem transformieren und allen Ländern Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten und Schuldenerleichterungen verschaffen.
Wir müssen die Entwicklungsländer dabei unterstützen, den Übergang von fossilen Brennstoffen, die unseren Planeten zerstören, hin zu erneuerbaren Energien und einer grünen Wirtschaft, die neue Arbeitsplätze schafft, zu bewältigen.
Wir müssen Konflikte beenden, geopolitische Gegensätze überwinden und den Frieden fördern.
Und nicht zuletzt müssen wir uns mit Tatkraft für die Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung einsetzen.
An diesem wichtigen Tag wollen wir unser Bekenntnis zur Schaffung einer besseren Welt für alle erneuern.
Verbannen wir die Armut in die Annalen der Geschichte!
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