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UNIS/SGSM/1291
8. Dezember 2022
Die Welt steht vor nie dagewesenen und ineinandergreifenden Herausforderungen für die Menschenrechte.
Hunger und Armut nehmen zu, was einen direkten Angriff auf die wirtschaftlichen und sozialen Rechte von Hunderten von Millionen Menschen darstellt.
Der zivilgesellschaftliche Raum schrumpft.
In fast allen Regionen der Welt sehen wir eine besorgniserregende Verringerung der Medienfreiheit und der Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten.
Das Vertrauen in die Institutionen schwindet, vor allem unter jungen Menschen.
Die COVID-19-Pandemie hat zu vermehrter Gewalt gegen Frauen und Mädchen geführt.
Rassismus, Intoleranz und Diskriminierung greifen um sich.
Durch die Dreifachkrise unseres Planeten – Klimawandel, Artenschwund und Umweltverschmutzung – entstehen neue Herausforderungen für die Menschenrechte.
Zudem begreifen wir erst allmählich, wie sehr manche neuen Technologien die Menschenrechte bedrohen.
In diesen schwierigen Zeiten müssen wir uns mit neuer Entschlossenheit für alle Menschenrechte – die bürgerlichen, kulturellen, wirtschaftlichen, politischen und sozialen Rechte – einsetzen.
In meinem Aktionsaufruf von 2020 habe ich die Menschenrechte zum zentralen Bestandteil der Lösungen für die Herausforderungen erklärt, vor denen wir stehen.
Diese Vision findet sich auch in meinem Bericht „Unsere gemeinsame Agenda“ wieder, in dem ein erneuerter und auf den Menschenrechten fußender Gesellschaftsvertrag gefordert wird.
Wenn wir im kommenden Jahr das 75-jährige Bestehen der wegweisenden Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte feiern, muss uns dies ein Ansporn zum Handeln sein.
Ich fordere die Mitgliedstaaten, die Zivilgesellschaft, den privaten Sektor und andere Akteure nachdrücklich auf, die Menschenrechte in den Mittelpunkt ihrer Bemühungen um eine Umkehrung der derzeitigen schädlichen Entwicklungen zu stellen.
Diese Rechte sind die Grundlage für die Menschenwürde und die tragende Säule einer friedlichen, inklusiven, fairen und von Gleichheit und Wohlstand geprägten Gesellschaft.
Sie sind eine einigende Kraft und ein Aufruf zum gemeinschaftlichen Handeln.
Sie sind Ausdruck dessen, was uns zutiefst verbindet – unsere gemeinsame Menschlichkeit.
Bekräftigen wir am heutigen Tag der Menschenrechte erneut die Allgemeingültigkeit und Unteilbarkeit aller Rechte und verteidigen wir die Menschenrechte für alle.
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