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Ciné-ONU Wien-Filmvorführung "The Rescuers"

Aus Anlass des Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer des Holocaust (27. Jänner) zeigte der Informationsdienst der Vereinten Nationen (UNIS) Wien, in Zusammenarbeit mit der Ständigen Vertretung Israels bei den Vereinten Nationen in Wien, sowie mit dem Topkino und this human world (THW) Film Festival und dem Holocaust und United Nations Outreach Programme den Dokumentarfilm "The Rescuers" von Filmemacher und Emmy-Preisträger Michael King.

Der Film erzählt die Geschichten von 12 mutigen Diplomaten, die auf hohe persönliche Kosten Zehntausende Juden während des Zweiten Weltkrieges retteten. Um die enorme Wichtigkeit ihrer Taten anzuerkennen und um ihre Heldenhaftigkeit zu zeigen, wurden drei Diplomaten zu dieser Abendveranstaltung eingeladen. Im Anschluss an die Filmvorführung nahmen sie auch an der Podiumsdiskussion teil. Dies waren der Ständige Vertreter Israels bei den Vereinten Nationen in Wien, Botschafter Aviv Shir-On; der Ständige Vertreter der Schweiz bei den Vereinten Nationen in Wien, Botschafter Thomas Greminger; sowie David Bame, amtierender Stellvertreter des Ständigen Vertreters der Vereinigten Staaten bei den Vereinten Nationen in Wien.

In seiner Eröffnungsrede sagte UNIS-Direktor Janos Tisovszky, dass der Filmemacher diese speziellen Geschichten gewählt hatte, um den heutigen Botschaftern damit eine inspirierende Botschaft mitzugeben. In entscheidenden Augenblicken, wenn eine persönliche Entscheidung besonders wichtig ist, müssen die Verantwortlichen ihren ungeschriebenen Anweisungen entsprechend handeln und dabei vielleicht auch Regeln brechen.

Die Handlung des Films basiert auf einer Recherche der jungen ruandischen Anti-Genozid-Aktivistin Stephanie Nyombayire, die fast alle Familienangehörigen im Ruanda- Massenmord von 1994 verloren hat. Der anerkannte Historiker Sir Martin Gilbert, der auf das Thema Holocaust spezialisiert ist, begleitete sie während ihrer Reise durch 15 Länder und 3 Kontinente, um Überlebende und Nachkommen von Diplomaten zu interviewen.

Diese tiefgründigen und rührenden Geschichten ließen die TeilnehmerInnen der Podiumsdiskussion nachdenken, wie derartig tapfere Taten von Diplomaten in einer Welt der etablierten Bürokratie passieren konnten. Die Gäste waren sich einig, dass die Heldenhaftigkeit und die Tapferkeit, die diese Diplomaten gezeigt hatten, unvergleichbar ist.

Auf die Frage, was ein moderner Diplomat tun kann, um Gewaltakten vorzubeugen, antwortete David Bame: "Private Verhandlungen können beitragen, die öffentliche Diplomatie zu stärken". Seiner Meinung nach ist es vor allem durch die direkte Kommunikation möglich, täglich Gerechtigkeit zu erreichen.

Botschafter Greminger betonte die Wichtigkeit der Prävention, um sicherzustellen, dass derartige Tragödien wie der Holocaust in der Zukunft nie wieder passieren.

Botschafter Shir-On wandte sich an das Publikum mit der Botschaft "Tikkun olam", was im Hebräischen "die Welt heilen" bedeutet. Seiner Überzeugung nach haben wir nun viele Möglichkeiten denen zu helfen, die es nötig haben. Manchmal können jedoch drastische Maßnahmen Dinge zu verändern dazu auffordern, die klassischen Barrieren zu überwinden - was die rechtschaffenen Diplomaten getan haben.

Die DiskussionsteilnehmerInnen stimmten überein, dass die Rolle der menschlichen Werte vorrangig ist, wenn Diplomaten zu Taten angesichts großer Gefahren angetrieben werden. Diese tapferen Menschen, die aus moralischer Überzeugung gehandelt haben, anzuerkennen und sich an sie zu erinnern, ist eine wichtige Aufgabe der internationalen Gemeinschaft und vor allem der Vereinten Nationen.