Wiener Menschenrechtskonferenz: Rückblick auf die Vergangenheit und Ausblick auf die Zukunft

Renommierte Menschenrechts-Expertinnen und Experten aus der ganzen Welt kamen im Wiener Rathaus mit der UNO-Familie in Wien zusammen, um im Rahmen einer zweitägigen internationalen Konferenz die Meilensteine und Herausforderungen für die Menschenrechte zu diskutieren. Im Anschluss an die Veranstaltung fand die Preisverleihung des Jugend-Kurzfilmwettbewerbs zum Thema Menschenrechte statt, an dem Schülerinnen und Schüler aus Österreich, Ungarn, der Slowakei und Slowenien teilnahmen.

WIEN, 13. Dezember 2023 - Die Familie der Vereinten Nationen in Wien nahm am 10. und 11. Dezember an Festlichkeiten teil, um drei bedeutende Jubiläen zu den Menschenrechten zu feiern: den 10. Jahrestag des Prozesses zur Ernennung Wiens zur Menschenrechtsstadt, den 30. Jahrestag der Weltkonferenz über Menschenrechte und den 75. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Die zweitägige Veranstaltung wurde von der Stadt Wien in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten und Urban Innovation Vienna GmbH organisiert und von zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft, Nichtregierungsorganisationen (NGOs), lokalen Behörden und internationalen Organisationen besucht.
 
"Vor 75 Jahren geschah etwas Bemerkenswertes auf der Weltbühne - die Welt vereinigte sich, um die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte zu verabschieden", sagte Volker Türk, Hochkommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte, in einer Videobotschaft an das Publikum zum Tag der Menschenrechte. Melissa Fleming, Untergeneralsekretärin der Vereinten Nationen für globale Kommunikation, hob in ihrer Rede und bei einem Sonderbesuch zu diesem Anlass die Erklärung als einen Meilenstein hervor: "Die Menschenrechte haben seit 1948 enorme Fortschritte erzielt. Die Allgemeine Erklärung bildet heute die Grundlage unzähliger internationaler, nationaler und lokaler Gesetze und Politiken."
 
alt text is missing

 

Als Sitz zahlreicher UNO- und internationaler Organisationen war Wien 1993 Gastgeber der Weltkonferenz über Menschenrechte, bei der die Notwendigkeit eines stärkeren Einsatzes für die in der UNO-Charta und der Erklärung von 1948 zum Ausdruck gebrachten Werte betont wurde. Die erfolgreichen Diskussionen von damals führten zur Wiener Erklärung und zum Aktionsprogramm, die, unter anderem, die Notwendigkeit einer bestimmten Abteilung innerhalb des UN-Sekretariats festschrieben, um in Menschenrechtsfragen zu beraten und deren Einhaltung zu sichern: das heutige Büro des UN-Hochkommissars für Menschenrechte mit Sitz in Genf.
 
Dreißig Jahre später nahmen viele der damaligen Teilnehmerinnen der Weltkonferenz an Podiumsdiskussionen im Rahmen der Wiener Menschenrechtskonferenz teil, um über die damalige Bedeutung der Veranstaltung und die aktuellen Herausforderungen für die Menschenrechte auf nationaler und internationaler Ebene zu reflektieren. Aktivistinnen wie Alda Facio, Rosa Logar und Indai Sajor - die alle 1993 an der Veranstaltung teilnahmen - erinnertenn sich daran, dass die Konferenz ein wichtiges Ereignis für die Anerkennung der Frauenrechte als Menschenrechte war, was später im selben Jahr in der Einsetzung des UN-Sonderberichterstatters für Gewalt gegen Frauen durch die UN-Generalversammlung resultierte.
 
alt text is missing

 

Ein wichtiger Aspekt der diesjährigen Feierlichkeiten war die Menschenrechtsmesse, die am Rande der Konferenz stattfand. Die Messe präsentierte eine Reihe von Ausstellungen verschiedener lokaler Nichtregierungsorganisationen, zivilgesellschaftlicher Gruppen und internationaler Organisationen, die sich alle für Menschenrechte einsetzen und diese erklären. Darunter befand sich auch der Infostand des UN-Informationsdienstes (UNIS) Wien, der den Besucherinnen und Besuchern einen umfassenden Einblick in die Arbeit der UN-Familie in Wien auf dem Gebiet der Menschenrechte bot. Die Messe war für die Teilnehmenden eine einzigartige Gelegenheit, sich zu vernetzen, Ideen auszutauschen und sich über die vielfältigen Aktivitäten und Initiativen zu informieren, die lokal und weltweit zur Förderung und zum Schutz der Menschenrechte unternommen werden.

 

alt text is missing

 

Im Anschluss an die zweitägige internationale Konferenz fand am 12. Dezember die Preisverleihung des Jugend-Kurzfilmwettbewerbs zum Thema Menschenrechte statt, bei der die kreativen Arbeiten junger Regisseurinnen und Regisseure aus Österreich, Ungarn, Kenia, der Slowakei und Slowenien gezeigt wurden. Der jährlich veranstaltete Wettbewerb wird vom Filmfestival This Human World organisiert und unter der Schirmherrschaft und mit Unterstützung vom UNO-Informationsdienst Wien, dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR und der Stadt Wien abgehalten. 2023 wurden Jugendliche im Alter von 10 bis 20 Jahren eingeladen, einen Kurzfilm zum Thema "75 Jahre Menschenrechte - Was bedeuten sie für dich und deine/unsere Zukunft?“ einzureichen.
 
Die Gewinnerfilme sowie die besten Einreichungen sind hier zu sehen.
 

Photos: Karin Gruber