WIEN, 25. November 2024 - 16 Tage lang, vom Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November bis zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember, ruft die Kampagne „Orange the World“ Menschen auf der ganzen Welt dazu auf, sich gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen einzusetzen.
Nach Angaben von UN Women und dem Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) wird alle zehn Minuten eine Frau von ihrem Partner oder einem Familienmitglied getötet. Dies verdeutlicht, dass Gewalt gegen Frauen nach wie vor weit verbreitet und universell ist, unabhängig von Grenzen, sozioökonomischem Status und Altersgruppen. In seiner Botschaft rief der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, zu gemeinsamen Anstrengungen auf, um diese Geißel der Gewalt zu beenden.
Die Auftaktveranstaltung begann mit einer Podiumsdiskussion im Vienna International Centre (VIC), die von UNIS Wien Direktor Martin Nesirky moderiert und von John Brandolino, Direktor der Abteilung für Vertragsangelegenheiten bei UNODC und Annika Markovic, Botschafterin Schwedens in Österreich und der Slowakei und Ständige Vertreterin bei den internationalen Organisationen in Wien, eröffnet wurde. Botschafterin Markovic, die diese Veranstaltung initiiert hatte, betonte: „Geschlechtsspezifische Gewalt ist nicht nur eine Verletzung der Rechte des Einzelnen, sondern eine große gesellschaftliche Ungerechtigkeit, die uns alle betrifft, über Gemeinschaften, Nationen und Generationen hinweg.“
Die Podiumsteilnehmenden repräsentierten ein breites Spektrum an Expertinnen und Experten, darunter Simon Brezina, Projektmanager im Bereich Gewaltprävention bei der zivilgesellschaftlichen Organisation White Ribbon Österreich, Helene Gressenbauer-Rösner, Präsidentin von UN Women Österreich, Darrin Jones, Executive Director bei Interpol, Nicole Krejci, Geschäftsführerin des Gewaltschutzzentrums Wien und Hanna Sands, Gender Advisor und Programmkoordinatorin bei UNODC. Die Diskussionsteilnehmenden gaben Einblicke in die wichtige Arbeit ihrer Organisationen. Beispiele dafür sind die Gendergespräche von White Ribbon, der Fokus von INTERPOL auf die Sicherheit von Frauen und die Unterstützung von Familien, die Opfer eines Femizids wurden, durch das Gewaltschutzzentrum Wien.
Nach der Diskussion waren die Teilnehmenden eingeladen, am so genannten Orange Run teilzunehmen: einem symbolischen Sechs-Kilometer-Lauf vom Vienna International Centre zur schwedischen Botschaft im Schwedenhaus. Rund 50 Läuferinnen und Läufer zeigten ihre Solidarität und Unterstützung, indem sie Orange trugen, um eine gewaltfreie Zukunft zu symbolisieren. Zu Ehren der Kampagne wurde das Wandgemälde „Frau mit Taube“ auf einem der VIC-Türme orange beleuchtet. Die Beleuchtung des Straßenkunstwerks wurde für die Dauer der 16 Tage des Aktivismus fortgesetzt.
Der Abend endete in der schwedischen Botschaft (Schwedenhaus), wo die Teilnehmenden zusammenkamen, um über das Thema des Tages nachzudenken. Die Veranstaltung war ein wichtiges Ereignis für die Kampagne Orange the World 2024 und erinnerte uns daran, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen vermeidbar ist und eine Welt ohne Gewalt möglich ist.