Der UN-Zukunftsgipfel und seine Ergebnisse – Podiumsdiskussion in der Wiener UNO-City

In Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Institut für Internationale Politik (oiip) veranstaltete der Informationsdienst der Vereinten Nationen (UNIS) Wien eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Der UN-Zukunftsgipfel (Summit of the Future) - wichtigste Erkenntnisse und praktische Aspekte zur Wiederbelebung des Multilateralismus" in der UNO-City in Wien.

WIEN, 3. Oktober 2024 – Martin Nesirky, Direktor von UNIS Wien, eröffnete die Veranstaltung, indem er die Bedeutung des Zukunftsgipfels hervorhob, der im September im UN-Hauptquartier in New York stattfand. Auf dem Gipfel kamen Staats- und Regierungschefs aus der ganzen Welt zusammen, um sich erneut zu den Grundprinzipien der UN-Charta zu bekennen und sich auf konkrete Lösungen für die drängenden Herausforderungen der Menschheit zu einigen.

Auf dem Gipfeltreffen verabschiedeten die Mitgliedstaaten einen „Pakt für die Zukunft“, der zwei Anhänge umfasst: Der Global Digital Compact soll einen inklusiven, offenen und sicheren digitalen Raum fördern, der die Menschenrechte achtet, schützt und fördert. Die Declaration on Future Generations enthält Leitprinzipien, Verpflichtungen und Maßnahmen zur Förderung der internationalen Stabilität für zukünftige Generationen.

Nesirky betonte, wie wichtig es ist, das Momentum des Gipfels zu nutzen, wobei „die Mitgliedstaaten und die in Wien ansässigen UN-Organisationen eine Schlüsselrolle spielen“.

Loïc Simonet, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Österreichischen Institut für Internationale Politik, moderierte die Podiumsdiskussion und stellte die eingeladenen Podiumsgäste aus verschiedensten Bereichen des UN-Systems vor. Das Panel bestand aus Botschafter Alexander Marschik, Ständiger Vertreter Österreichs bei den Vereinten Nationen in New York, Rebecca Jovin, Leiterin des Büros der Vereinten Nationen für Abrüstungsfragen (UNODA) in Wien, Markus Wane, UN-Jugenddelegierter Österreichs, und Markus Woltran, Programmbeauftragter im Büro der Vereinten Nationen für Weltraumfragen (UNOOSA).

Botschafter Marschik wies auf eine der wichtigsten Auswirkungen des Gipfels hin: die unterzeichnete Verpflichtung von 193 Mitgliedstaaten: „Wenn sich alle Mitgliedstaaten verpflichten, gemeinsam das Forum der UN für eine bessere Zukunft zu nutzen, ist das bereits ein gutes Zeichen.“ Es bestehe nun ein allgemeines Einvernehmen darüber, zentrale Themen wie nachhaltige Entwicklung, Frieden und Sicherheit auf internationaler Ebene anzugehen.

Rebecca Jovin betonte, dass der Pakt einen Meilenstein darstelle, da Abrüstung als entscheidendes Sicherheitsinstrument anerkannt werde. Der Pakt enthalte ein klares Bekenntnis zur vollständigen Abschaffung von Kernwaffen und stelle die erste vereinbarte multilaterale Unterstützung für die nukleare Abrüstung seit über einem Jahrzehnt dar. Jovin sagte: „Die Verhandlungen zu diesem Thema sind oft angespannt, sie sind nie einfach, aber das Bestreben der breiten Gemeinschaft spiegelt sich in einer atomwaffenfreien Welt wider“.

Ein überraschender Aspekt des Pakts war der starke Bezug zum Weltraum. Weltraumressourcen, Weltraumverkehrsmanagement und die Einbeziehung verschiedener Interessengruppen waren einige der Schlüsselelemente, die Markus Woltran in der Diskussion hervorhob. Er wies darauf hin, dass „all diese Diskussionen eine noch engere Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Fachbereichen ermöglichen“.

Am Ende sprach der Jugenddelegierte Markus Wane, der die Stimme der jungen Generation vertritt, über die Beteiligung der jungen Menschen vor, während und nach dem Gipfel. Ein wichtiger Aspekt sei demnach die Sorge junger Menschen um die Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung gewesen. Markus Wane sagte: „Dieser Pakt gibt jungen Menschen sehr viel Hoffnung“. Er fügte hinzu, dass die junge Generation nun auch die Einhaltung der versprochenen Verpflichtungen durch die Regierungen erwarte.

Im Anschluss an die Diskussion hatten die Zuhörerinnen und Zuhörer persönlich und online die Möglichkeit, sich an einer Fragerunde zu beteiligen. Der Austausch zwischen den Podiumsgästen und dem Publikum machte die Bedeutung der Ergebnisse des Pakts deutlich und lenkte die Aufmerksamkeit auf die wichtige Arbeit, die die UN-Mitgliedstaaten, internationale Organisationen und Einzelpersonen nun leisten müssen, um eine gemeinsame Zukunft zu formen.