WIEN, 7. Oktober 2024 - Der Dokumentarfilm „Woman in Motion“ des amerikanischen Regisseurs Todd Thompson handelt vom außergewöhnlichen Leben von Nichelle Nichols, die als eine der ersten schwarzen Frauen eine Hauptrolle im Fernsehen spielte. Nichols, die durch ihre Rolle als Lieutenant Uhura in Star Trek bekannt wurde, wuchs als Musiktheaterschauspielerin auf. Ihre entschlossene Beharrlichkeit ließ sie zu einer der bedeutendsten Aktivistinnen für die Gleichberechtigung von Minderheiten werden. Bald arbeitete Nichols mit der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA zusammen und startete eine viermonatige Kampagne, um die ersten schwarzen, lateinamerikanischen und asiatischen Männer und Frauen als Astronautinnen und Astronauten zu rekrutieren. Nichols trug so dazu bei, soziale Barrieren abzubauen und die gespaltene Gesellschaft der damaligen Zeit zu einen.
In ihrer Eröffnungsrede wies die Botschafterin und Ständige Vertreterin der Vereinigten Staaten von Amerika bei den Internationalen Organisationen in Wien, Laura S. H. Holgate, auf die Bedeutung von Vielfalt und Gleichberechtigung von Frauen, Minderheiten und People of Colour weltweit hin. Holgate betonte die Wichtigkeit der laufenden Dialoge und Gespräche über Ethnie, insbesondere in den Vereinigten Staaten, und die kollektive Verantwortung, sich weiterhin für Gerechtigkeit einzusetzen.
Nach der Filmvorführung fand eine spannende Diskussion statt, die vom Direktor des Informationsdienstes der Vereinten Nationen in Wien (UNIS), Martin Nesirky, moderiert wurde. Filmregisseur Todd Thompson nahm an dieser besonderen Veranstaltung teil und erläuterte den Prozess der Filmproduktion. Thompson, der seine Leidenschaft für “große Geschichten“ zum Ausdruck brachte, sagte, er hatte sich von Nichols Leben inspirieren lassen und wusste vom ersten Moment an, dass er an dieser erstaunlichen Reise teilhaben wollte.
Sandra Häuplik-Meusburger, Weltraumarchitektin an der Technischen Universität Wien, betonte, wie wichtig es ist, Frauen in MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) zu fördern. Häuplik-Meusburger ist Gründerin des Weltraumarchitekturprogramms an der Technischen Universität (TU) Wien. Darüber hinaus hat sie eine Wissenschaftsakademie für 14- bis 16-Jährige, die sich für die Weltraumforschung interessieren, ins Leben gerufen. Sie wies darauf hin, wie wichtig es sei, junge Menschen in der Lehre und in der Ausbildung zu fördern: „Diese Menschen müssen an sich selbst glauben sowie daran, dass sie tun können, was sie wollen.“
Die Direktorin des Büros der Vereinten Nationen für Weltraumfragen (UNOOSA), Aarti Holla-Maini, erläuterte den Einsatz ihrer Organisation für Vielfalt und Inklusion. Holla-Maini erwähnte das Space4women-Programm von UNOOSA, das Frauen ermutigt, in Raumfahrtberufe einzusteigen.
Ruth-Sophie Taubner, wissenschaftliche Koordinatorin am Institut für Weltraumforschung in Graz, wies auf die Bedeutung von Filmen hin und wie sie das Leben eines Menschen beeinflussen können. Sie selbst sei mit dem Film Jurassic Park aufgewachsen und davon inspiriert gewesen: „Ich gehöre zu den Menschen, die an die Macht von Filmen glauben.“ Sie betonte, wie das Erzählen von Geschichten Menschen, insbesondere Kinder und Jugendliche, stärken könne.
Die ehrgeizigen Ziele und die Entschlossenheit von Nichelle Nichols haben das Publikum bewegt und inspiriert. Die Schlüsselbotschaft des Dokumentarfilms unterstrich, dass Menschen genau dann am stärksten werden, wenn sie den Mut haben, sie selbst zu sein.