UNIS/INF/340
23. Oktober 2009
Guinness-Weltrekord gebrochen: Menschen auf der ganzen Welt fordern die Staats- und Regierungschefs auf, die Armut zu beseitigen
Mehr als 173 Millionen Menschen kommen bei Veranstaltungen der Kampagne "Stell dich gegen Armut, handle und beende die Armut jetzt!" zusammen und stellen neuen Weltrekord für die größte Mobilisierung in der Geschichte auf
WIEN, 22. Oktober (UNO-Informationsdienst) - Ein Guinness-Weltrekord wurde dieses Wochenende gebrochen, als sich 173.045.325 Menschen bei mehr als 3.000 Veranstaltungen in über 120 Ländern versammelten, um von ihren Regierungen die Beseitigung der extremen Armut und die Erreichung der Millenniums-Entwicklungsziele zu fordern. Die Kampagne "Stell dich gegen Armut, handle und beende die Armut jetzt!" wurde in ihrem vierten Jahr von Guinness-Weltrekorde als die größte Mobilisierung von Menschen in der Geschichte bestätigt. Dies ist ein Anstieg von über 57 Millionen Menschen im Vergleich zum Vorjahr.
UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon sagte bei einer Kampagnenveranstaltung vor mehr als 1.500 Schülern der Internationalen Schule der UNO in New York: "Wir wissen, wenn wir aufstehen - und handeln -, können wir die Armut zu Lebzeiten beseitigen. Darum geht es in der Kampagne 'Stell dich gegen Armut'. Aus diesem Grund werden wir im nächsten Jahr einen Gipfel der Vereinten Nationen einberufen, um das Hauptaugenmerk auf die Erreichung der Millenniums-Entwicklungsziele zu legen."
"Die mehr als 173 Millionen Menschen, die dieses Wochenende mobilisiert wurden, haben eine klare Botschaft an die Staats- und Regierungschefs gesandt, wonach es eine deutliche, allgemeine und weltweite Forderung zur Beseitigung der Armut und zum Erreichen der Millenniums-Entwicklungsziele gibt", sagte Salil Shetty, Direktorin der Millenniumskampagne der Vereinten Nationen. "Wir haben insbesondere Menschen gesehen, die entschlossen sind, ihren Regierungen zu zeigen, dass diese rechenschaftspflichtig sind, ihre Versprechen zur Beseitigung des Hungers, zur Verbesserung der Gesundheit von Müttern und die Beseitigung von Handel verzerrenden landwirtschaftlichen Zuschüssen zu halten. Sie werden keine Entschuldigungen akzeptieren, Versprechen gegenüber den ärmsten und verletzlichsten Menschen der Welt zu brechen, die ohnehin bereits am schwersten von der globalen Nahrungs-, Wirtschafts- und Klimakrise betroffen sind, für die sie nicht verantwortlich sind."
In Asien nahmen mehr als 100 Millionen Menschen teil (101.106.845); in Afrika mehr als 37 Millionen (37.848.412); in der arabischen Region mehr als 31 Millionen (31.394.459); in Europa mehr als zwei Millionen (2.102.121); in Lateinamerika zählte man mehr als 200.000 Menschen; in Nordamerika waren es beinahe 200.000 Menschen (191.535); und in Ozeanien mehr als 170.000 Menschen (172.582).
"Stell-dich-gegen-Armut ist der Beweis für eine wachsende globale Mobilisierung sowie für eine anhaltende Bewegung an der Basis in Städten und abgelegenen Gebieten in so vielen armen und reichen Ländern", sagte Sylvia Borren, Co-Vorsitzende der Aktionsbewegung 'Globaler Aufruf zum Handeln gegen Armut' (Global Call to Action against Poverty, GCAP), die an mehreren Veranstaltungen der Kampagne in den Niederlanden teilnahm. "Das sind die Stimmen junger Menschen, Frauen und Männer, die die Bekämpfung der Armut und neue Antworten auf Nahrungs-, Wirtschafts- und Klimakrise fordern. Wir werden diese überwältigende Botschaft in den nächsten Wochen und Monaten weitertragen, um die Klimagespräche in Kopenhagen und die Überprüfung der Millenniums-Entwicklungsziele im nächsten Jahr zu beeinflussen."
Derzeit hungert eine Milliarde Menschen auf der ganzen Welt und 500.000 Frauen sterben jährlich an den Folgen von Schwangerschaft und Geburt. Eine große Mehrheit dieser Todesfälle wäre vermeidbar.
Die Mobilisierung wurde weltweit von der Millenniumskampagne der Vereinten Nationen in Partnerschaft mit einer Vielzahl an Organisationen organisiert, darunter der GCAP und die UNO-Hauptabteilung Presse und Information und dessen globales Netzwerk von Informationszentren.
Österreich
Der Sound von Bob Marley's Stand up Song und Kinderstimmen erfüllten am 16. Oktober zur Mittagszeit die Rotunde - die Eingangshalle des UNO-Hauptsitzes in Wien. Mehr als 100 Schüler und Lehrer von vier Wiener Schulen - viele davon anlässlich des Ereignisses in rot gekleidet - nahmen gemeinsam mit Mitarbeitern der Vereinten Nationen an der "Stell dich gegen Armut"-Veranstaltung im Internationalen Zentrum Wien teil. UNIS-Direktor Maher Nasser lud die Teilnehmer ein, Bänder zu symbolischen Knoten zusammenzubinden, um die Staats- und Regierungschefs an ihre Versprechen beim Millenniumsgipfel im Jahr 2000 zu erinnern. Spontan formten die Schulkinder einen weiten Kreis in der Rotunde. Nach einer mehrmaligen La ola-Welle standen sie gemeinsam auf und zeigten ihre Unterstützung für die Kampagne.
Die österreichische nichtstaatliche Organisation und Plattform für Entwicklung und humanitäre Hilfe "Globale Verantwortung" hat mit Unterstützung der Millenniumskampagne der Vereinten Nationen am 17. Oktober eine Veranstaltung im Wiener Museumsquartier mit Auftritten der brasilianischen Musikerin Célia Mara, SambAttac und dem österreichischen HipHoper Skero (Texta) organisiert. Mehr als 400 Menschen besuchten das Konzert, riefen führende Politiker und die Regierungen auf, die Versprechen einzuhalten, und zeigten Unterstützung für die Beseitigung von Armut und die Einhaltung der Millenniumsziele bis 2015. Mehr Information dazu auf: http://www.globaleverantwortung.at/start.asp?ID=230305
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Über die Kampagnen:
Die Millenniumskampagne der Vereinten Nationen wurde im Jahr 2002 vom UNO-Generalsekretär gegründet. Die Kampagne unterstützt Bürgerinitiativen, die die Regierungen zum Erreichen der Millenniums-Entwicklungsziele rechenschaftspflichtig halten. Die Millenniums-Entwicklungsziele wurden von 189 Staats- und Regierungschefs armer und reicher Staaten als Teil der Millenniumserklärung im Jahre 2000 unterzeichnet. Die Staats- und Regierungschefs vereinbarten die Erreichung der Ziele bis zum Jahr 2015. Unsere Prämisse ist einfach: Wir sind die erste Generation, die im Stande ist, Armut zu beseitigen, und weigern uns, diese Möglichkeit wahr zu nehmen. Für mehr Information besuchen Sie www.endpoverty2015.org .
Der Globale Aufruf zum Handeln gegen Armut (Global Call to Action against Poverty, GCAP) ist ein zivilgesellschaftliches Bündnis sozialer Bewegungen, internationaler nichtstaatlicher Organisationen, Gewerkschaften, Gesellschaftsgruppen, Frauenorganisationen, Glaubens- und Jugendgruppen, lokalen Interessensverbänden und Aktivisten, die in mehr als 100 nationalen Koalitionen und Plattformen zusammenarbeiten. GCAP ruft zum Handeln der Staats- und Regierungschefs auf, ihre Versprechen bezüglich der Beendigung von Armut und Ungleichheit einzuhalten. Insbesondere fordert GCAP Lösungen in den Bereichen öffentliche Verantwortung, gerechte Staatsführung, Einhaltung der Menschenrechte, gerechter Handel, erhöhte und bessere Hilfsleistungen, Schuldenerlass, Klimagerechtigkeit, Frieden und Sicherheit sowie Geschlechtergleichheit und Förderung der Frauenrechte. Weitere Information unter: www.whiteband.org .
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Pressekontakt:
Sonja
Wintersberger
UNIS Vienna
Telefon: (+43-1) 26060-3430
E-mail:
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