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UNIS/SGSM/588
28. November 2014

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon:

Erklärung zum Internationalen Tag der Solidarität mit dem palästinensischen Volk

29. November 2014

WIEN, 29. November (UNO-Informationsdienst) - Für die Palästinenser, Israelis und alle, die Frieden suchen, war es ein weiteres düsteres und trauriges Jahr. Während 50 grausamer Tage in diesem Sommer war die Welt Zeuge eines unbamherzigen Krieges in Gaza - der dritte derartige in sechs Jahren.

In den letzten Monaten reiste ich zwei Mal in die Region. Das erste Mal, um bei der Beendigung der Kämpfe zu helfen - und das zweite Mal, um die Folgen zu begutachten und die Wiederaufbaubemühungen zu unterstützen.

Ich wiederhole, was ich in Gaza sagte: Ich verurteile die Raketenangriffe der Hamas, die willkürlich auf israelische Zivilisten gerichtet wurden. Sie haben nichts ausser Leid auf beiden Seiten gebracht.

Ich wiederhole auch, was ich in Israel sagte:  Das Ausmaß der Zerstörung durch das israelische Militär hinterließ tiefgehende Fragen über den Respekt gegenüber den Prinzipien der Unterscheidung und Proportionalität und ruft weitgehend nach Verantwortlichkeit. Für den Schutz der Zivilisten muss viel mehr getan werden, entsprechend der internationalen Menschenrechte und dem humanitären Völkerrecht.

Langfristige Stabilität hängt davon ab, wie die dem Konflikt zugrunde liegenden Ursachen behandelt werden. Das bedeutet, den Einschluß des Gazastreifens zu öffnen, die seit einem halben Jahrhundert dauernde Besetzung von palästinischem Land zu beenden und Irasels legitime Sicherheitsbedenken aufzugreifen.

An diesem Tag der Solidarität wenden sich unsere Herzen den vielen palästinensischen Flüchtlingen in Gaza und darüber hinaus zu. UNRWA ist für Millionen von Palästinensern in Gaza und dem Westjordanland sowie in Jordanien, im Libanon und in Syrien eine Lebensader. Ich appelliere an alle Spender, ihre Unterstützung für UNRWA und den Wiederaufbau von Gaza fortzusetzen. 

Ich bin tief besorgt über die  Lage in Jerusalem und im Westjordanland. Extremisten auf beiden Seiten diktieren die Agenda. Ich appelliere an alle Parteien, diesen Kräften standzuhalten, Zurückhaltung zu üben und den Status Quo bei der Verwaltung der heiligen Stätten zu respektieren. Ich habe auch die israelischen Siedlungsaktivitäten im Westjordanland wiederholt verurteilt, einschließlich des besetzten Ostjerusalem.

Ein Ende des Konflikts kommt nur durch eine verhandelte und gerechte politische Lösung, die auf den entsprechenden Resolutionen der Vereinten Nationen basiert.

Die israelischen und palästinensischen Menschen teilen ein gemeinsames Schicksal auf gemeinsamem Land. Man kann die anderen nicht auslöschen. Dennoch fürchte ich, dass mit jedem weiteren Tag die Menschen der Region das Gefühl der Verbindung verlieren, jedes Gefühl der Empathie, jedes Gefühl des gegenseitigen Verständnisses für unsere gemeinsame Menschheit und gemeinsame Zukunft.

An diesem Internationalen Tag der Solidarität appelliere ich an alle Parteien, vom Abgrund zurückzutreten. Der sinnlose Zyklus der Zerstörung muss ein Ende haben. Der Tugendkreis des Friedens muss beginnen.

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Photos of the observance of the International Day of Solidarity with the Palestinian People 2014 at the UN in Vienna: http://bit.ly/1A04jw4