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UNIS/SGSM/1242
17. Juni 2022
Am Weltflüchtlingstag machen wir den Mut und die Widerstandskraft der Menschen zum Thema, die vor Krieg, Gewalt und Verfolgung fliehen – und würdigen das Mitgefühl derer, die ihnen die Tür öffnen.
Die Zahl der Flüchtlinge weltweit war noch nie so hoch wie heute.
Aufgrund des Krieges in der Ukraine erlebt Europa die größte und schnellste Welle der Vertreibung seit dem Zweiten Weltkrieg.
Zusammen mit den Frauen, Kindern und Männern, die auf der Flucht vor Konflikten in anderen Teilen der Welt sind, liegt die Gesamtzahl der Vertriebenen inzwischen bei 100 Millionen – ein hartes Armutszeugnis für unsere Zeit.
Am diesjährigen Weltflüchtlingstag bekräftigen wir ein Grundprinzip unserer gemeinsamen Menschlichkeit: Jeder Mensch hat das Recht, Sicherheit zu suchen – unabhängig davon, wer er ist, woher er kommt und wann er zur Flucht gezwungen wird.
Das Völkerrecht lässt keinen Zweifel:
Das Recht, Asyl zu suchen, ist ein grundlegendes Menschenrecht.
Menschen, die auf der Flucht vor Gewalt oder Verfolgung sind, müssen Grenzen sicher überqueren können.
Sie dürfen nicht an Grenzen diskriminiert werden, und die Flüchtlingseigenschaft oder das Asyl darf ihnen nicht zu Unrecht aufgrund ihrer „Rasse“, ihrer Religion, ihres Geschlechts oder ihres Herkunftslands verwehrt werden.
Sie dürfen nicht zur Rückkehr gezwungen werden, wenn dies ihr Leben oder ihre Freiheit gefährden würde.
Und wie jedes menschliche Wesen sollen sie mit Respekt behandelt werden.
Doch in Sicherheit zu sein, ist nur der Anfang.
Sobald sie nicht mehr in Gefahr sind, brauchen Flüchtlinge Chancen.
Chancen, sich von ihrem Leidensweg zu erholen, zu lernen, zu arbeiten und ihr Potenzial auszuschöpfen.
Und die Chance, in ihre Heimat zurückzukehren, wenn sie das möchten, oder sich an einem anderen Ort ein neues Leben in Sicherheit und Würde aufzubauen.
Durch Flüchtlinge entstehen in den Aufnahmegemeinschaften überall auf der Welt neues Leben, Wohlstand und eine reiche kulturelle Vielfalt.
Wir alle sind gemeinsam für den Schutz dieser Menschen verantwortlich.
Gehen wir heute das Versprechen ein, überall auf der Welt mehr für Flüchtlinge zu tun – und für die Länder, die sie aufnehmen, obwohl sie selbst vor einer Flut von Herausforderungen stehen.
Schließen wir uns in Solidarität zusammen.
Verteidigen wir die Integrität des internationalen Schutzregimes.
Und verlieren wir nie unsere gemeinsame Menschlichkeit aus den Augen.
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