UNIS/SGSM/034
17. Dezember 2007

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon:

"Wir müssen vorherrschende Missverständnisse über Migranten beseitigen und ein Bewusstsein für ihren Beitrag schaffen"

Erklärung zum Internationaler Tag der Migranten , 18. Dezember 2007

Wien, 17. Dezember 2007 (UNO-Informationsdienst) - Der Internationale Tag der Migranten, den wir heute begehen, ist ein Anlass, der von Jahr zu Jahr immer bedeutsamer wird.

Globalisierung und zunehmende Unterschiede in den Lebensbedingungen in und zwischen Staaten tragen gemeinsam dazu bei, dass der Umfang der grenzüberschreitenden Migration weltweit zunimmt. Gegenwärtig leben mehr Menschen außerhalb ihres Geburtslandes als jemals zuvor - schätzungsweise 200 Millionen Menschen im Jahr 2007. Hinter dieser Zahl verbirgt sich eine unüberschaubare Zahl individueller Lebensgeschichten - von ausgebildeten Computerspezialisten, von illegalen Landarbeitern, von gegen ihren Willen verschleppten Frauen, von Flüchtlingen, die ihre Heimat verlassen mussten, und vieler anderer.

Obwohl die Lebensgeschichten unterschiedlich sind, wird es klar, wenn wir Migranten als Gruppe betrachten, dass sie nicht als Last gesehen sollten und dürfen.

Migranten sind häufig angetrieben von der Erwartung auf ein besseres Leben. Sie suchen eine sicherere und bessere Zukunft für ihre Kinder, und sind bereit dafür zu arbeiten. Wenn Ihnen die Möglichkeit gegeben wird, das beste aus ihren Fähigkeiten zu machen - auf gleichberechtigter Basis - dann wird die überwiegende Mehrheit der Migranten ein Gewinn für die Gesellschaft sein.

Millionen von Migranten leisten unentbehrliche Dienste für die Volkswirtschaften und Gesellschaften in den Ländern, in denen sie leben, während sie gleichzeitig ihre Familien und Gemeinwesen im Heimatland unterstützen, wo ihre Geldüberweisungen die nationale Wirtschaft ankurbeln.

Bedauerlicherweise bekommen Migranten selten Anerkennung für ihren Beitrag. Stattdessen müssen sich häufig gegen Beleidigungen und Diskriminierungen, die vom Fehlen von Schutzmechanismen bis diskriminierende nationale Gesetzgebung reichen, zur Wehr setzen. In extremen Fällen sind sie Opfer von rassistischen und fremdenfeindlichen Übergriffen.

Viele wichtige Sicherheitsklauseln sieht das Internationale Übereinkommen zum Schutz der Rechte aller Wanderarbeitnehmer und ihrer Familienangehörigen vor, das aber bis heute nur von 37 Ländern ratifiziert worden ist. Ich rufe alle Mitgliedstaaten auf, die dem Übereinkommen bislang nicht beigetreten sind oder nicht ratifiziert haben, dies so schnell wie möglich zu tun, um den vollen und effektiven Schutz der Menschenrechte von Migranten sicherzustellen.

Über diesen wichtigen Vertrag hinaus, müssen wir vorherrschende Missverständnisse über Migranten beseitigen und ein Bewusstsein für ihren wertvollen wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Beitrag in ihren Urspungsländern und am Wohnort schaffen. An diesem Internationalen Tag der Migranten lassen Sie uns Diskriminierung mit Verständnis vertauschen - nicht nur zum Nutzen der Migranten, sondern auch der Gemeinwesen und Länder weltweit.

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