UNIS/INF/298
18. November 2008

Staats- und Regierungschefs treffen sich in Doha, um ausreichende Entwicklungsfinanzierung zu sichern

Als Reaktion auf die Finanzkrise versammelt UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon Staats- und Regierungschefs in Katar am Vortag des UNO-Entwicklungsgipfels, vom 29. November bis zum 2. Dezember

WIEN, 18. November (UNO-Informationsdienst) - Staats- und Regierungschefs und Minister werden sich Ende November in Doha, Katar, zu einer lang geplanten Konferenz versammeln, um Empfehlungen für Schlüsselfaktoren zu geben, die zur Förderung der Entwicklung nötig sind - Handel, Hilfszahlungen, Investitionen, Schuldenerlass, Mobilisierung nationaler Ressourcen und eine effektive internationale Finanzarchitektur. Ihre Aufgabe ist durch das Debakel auf den weltweiten Finanzmärkten und die starke Abnahme des Wirtschaftswachstums dringlicher und komplizierter geworden.

Die Internationale Folgekonferenz über Entwicklungsfinanzierung wurde anberaumt, um die Umsetzung des Konsenses von Monterrey zu überprüfen. Der Konsens von 2002 ist ein Meilenstein der Nord-Süd-Abkommen zu Entwicklungsprinzipien. Die Konferenz von Doha wird die Monterrey-Agenda stärker auf die Herausforderungen ausrichten, die seit 2002 an Bedeutung gewonnen haben, wie Klimawandel, Ernährung und Landwirtschaft.

UNO-Vertreter betonen, dass diese Überprüfung der Entwicklungsfinanzierung das Treffen mit der umfassendsten Teilnahme aller formellen zwischenstaatlichen Treffen zu Wirtschaftsthemen seit dem abrupten Abrutschen der Finanzmärkte in den zweiten Hälfte des Jahres sein wird. Eine Schlüsselrolle werden auch die Vertreter der Weltbank, des Internationalen Währungsfonds und der Welthandelsorganisation einnehmen.

Verhandlungen zu einem Ergebnisdokument sind in New York bereits im Gange. UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon und die Leiter anderer multilateraler Organisationen warnen davor, dass die Entwicklungsländer und die Armen den Tribut für die wirtschaftliche Abkühlung zahlen müssen. Es gibt Besorgnis in Bezug auf den Abkühlungseffekt, den die Krise auf Handel, Hilfszahlungen und den Investitionsfluss haben könnte sowie in Bezug auf eine mögliche Zunahme des Protektionismus.

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon hat gemeinsam mit dem Emir von Katar Staatsoberhäupter zu einem Vortreffen am 28. November geladen, auf dem Reaktionen auf die Finanzkrise und auf die Wirtschaftsabkühlung diskutiert werden.

Ein Jahr Fokus der UNO auf Entwicklung

Die Konferenz von Doha steht auf dem Höhepunkt eines Jahres außergewöhnlicher Wirren auf den Finanzmärkten. Ein Jahr, das auch von einer verstärkten Arbeit der UNO im Bereich Entwicklung gekennzeichnet war, mitsamt der 12. Handels- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen und der Bildung einer systemweiten Arbeitsgruppe für die globale Nahrungsmittelkrise in der ersten Hälfte des Jahres 2008. Bei einem hochrangigen Treffen in New York im September erhielt der UNO-Generalsekretär Zusicherungen in Höhe von über 17 Milliarden US-Dollar für die Arbeit an den Millenniums-Entwicklungszielen und im Oktober traf sich die UNO-Generalversammlung zu einer informellen Anhörung zur Weltfinanzkrise.

Während der Konferenz, die von Katar veranstaltet wird, werden Plenarsitzungen und sechs interaktive Rundtischgespräche im Konferenzzentrum des Sheraton Doha Resort and Convention Hotels stattfinden. Vorausgehen werden das Forum der globalen Zivilgesellschaft (26.-27. November) und das zweite Internationale Wirtschaftsforum (28. November). Außerdem werden Nebenveranstaltungen von Regierungen, Einrichtungen und Organisationen der UNO, der Privatwirtschaft und zivilgesellschaftlicher Organisationen abgehalten.

Hintergrund

Das erste, von den Vereinten Nationen unterstützte Gipfeltreffen zu Finanz- und damit zusammenhängenden Problemen bezüglich weltweiter Entwicklung und internationaler finanzieller Zusammenarbeit fand im März 2002 im mexikanischen Monterrey statt. 50 Staatsoberhäupter und über 200 Finanz-, Außen-, Entwicklungs- und Handelsminister trafen sich dabei mit den Leitern der UNO, der Weltbank, des Internationalen Währungsfonds und der Welthandelsorganisation sowie mit führenden Vertretern der Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Der aus sechs Teilen bestehende Konsens von Monterrey, der bei diesem Gipfel entstand, ist die umfassendste und maßgeblichste Erklärung für Regeln der Entwicklung, der sowohl Industriestaaten als auch Entwicklungsländer beigepflichtet haben. Die Zusagen, die in Monterrey getroffen wurden, markieren einen Wendepunkt der jahrzehntelangen Stagnation und Abnahme bei der Entwicklungshilfe. Die Entwicklungskonferenz im Jahr 2002 schrieb außerdem den Beginn einer neuen Ära der Kooperation zwischen den Bretton Woods-Institutionen, der Welthandelsorganisation und der Vereinten Nationen.

Zeitplan der Medienveranstaltungen

In einem gesonderten Forum werden nach Bedarf Verhandlungen zur Verständigung auf ein Ergebnisdokument geführt.

Täglich wird es eine Pressekonferenz durch den Sprecher der Konferenz geben - Uhrzeiten werden noch bekannt gegeben.

Sechs Rundtischgespräche werden zu den folgenden Themen geführt:

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Mehr Informationen unter: www.un.org/esa/ffd/

Alle offiziellen Treffen und Pressekonferenzen sind als Webcast abrufbar unter: www.un.org/webcast

Medienakkreditierung:
Detaillierte Informationen und Online-Anmeldungen unter: www.un.org/media/accreditation

Pressekontakt:

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