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UNIS/SGSM/242
27. Januar 2011

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon:

"Lasst uns die Frauen ehren, die im Holocaust gelitten haben"

Erklärung zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust,
27. Januar 2011

WIEN, 27. Januar (UNO-Informationsdienst) - Jedes Jahr versammelt sich die internationale Gemeinschaft zum Gedenken an den Holocaust und besinnt sich darauf, dass wir Obacht geben müssen. Es ist eine sehr wichtige jährliche Gedenkveranstaltung.

Zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz-Birkenau, dem größten und berüchtigtsten Vernichtungslager der Nationalsozialisten, erinnern wir uns an die Millionen von Juden sowie Kriegsgefangenen, politischen Dissidenten und Mitgliedern von Minderheiten wie der Roma und Sinti, der Homosexuellen und behinderten Menschen, die systematisch von den Nazis und ihren Sympathisanten ermordet wurden.

Dieses Jahr gedenken wir besonders der Frauen, die im Holocaust litten. Mütter, Töchter, Großmütter, Schwestern und Tanten, deren Leben sich unwiderruflich veränderte, die von ihren Familien getrennt wurden und deren Traditionen erschüttert wurden. Trotz der schrecklichen Akte der Diskriminierung, Entbehrung und Grausamkeit fanden sie immer wieder Wege, gegen ihre Verfolger anzukämpfen.

Sie schlossen sich der Widerstandsbewegung an, retteten die Gefährdeten, schmuggelten Essen in die Gettos und nahmen Opfer auf sich, um ihren Kindern das Leben zu retten. Ihr Mut begeistert noch heute. Lasst uns an diesem Holocaust-Tag die Frauen und ihr Vermächtnis ehren. Lasst uns versprechen, dass wir eine Welt schaffen, in der sich solche Grausamkeiten nie mehr wiederholen.

Wir wissen alle, dass solch eine Zukunft noch kommen muss. Überall auf der Welt erleben Frauen und Mädchen noch immer Gewalt, Missbrauch und Diskriminierung. Die Vereinten Nationen haben sich verpflichtet, ihre fundamentalen Menschenrechte zu fördern und zu schützen. Durch die Ermächtigung der Frauen ermächtigen wir die Gesellschaft.

Familien sollen niemals mehr Grausamkeiten wie jene während des Holocaust erdulden müssen. Nur wenn wir zusammenarbeiten, können wir Genozid und Ungestraftheit verhindern. In dem wir die künftigen Generationen über diese schreckliche Episode unsere Geschichte aufklären, können wir dazu beitragen, Menschwürde für alle hochzuhalten.

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