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UNIS/SGSM/245
7. März 2011

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon:

"Nur durch die gleichwertige Teilnahme der Frauen am öffentlichen und privaten Leben können wir hoffen, eine nachhaltige, friedliche und gerechte Gesellschaft zu erreichen"

Botschaft zum Internationalen Frauentag
8. März 2011

WIEN, 8. März (UNO-Informationsdienst) - Vor einhundert Jahren, als die Welt den ersten Internationalen Frauentag beging, waren Geschlechtergleichstellung und die Förderung der Frauen großteils radikale Ideen. Zu diesem hundertsten Jahrestag feiern wir den signifikanten Fortschritt, der durch entschlossenes Eintreten, praktische Taten und visionäres Handeln erreicht wurde. Dennoch sind in zu vielen Ländern und Gesellschaften Frauen noch immer Bürger zweiter Klasse.

Obwohl sich die Kluft bei der Bildung der Geschlechter schließt, gibt es noch große Unterschiede innerhalb und quer durch die Länder, und zu vielen Mädchen wird der Zugang zu Schulen entweder noch immer verwehrt, oder sie verlassen die Schule vorzeitig, mit geringen Fähigkeiten und wenig Möglichkeiten. Frauen und Mädchen ertragen weiterhin unannehmbare Diskriminierung und Gewalt, oft von Partnern oder Verwandten. Zu Hause und in der Schule, am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft bedeut weiblich sein zu oft auch angreifbar sein. Und in vielen Konfliktzonen wird sexuelle Gewalt absichtlich und systematisch angewandt, um Frauen und ganze Gemeinschaften einzuschüchtern.

Die UNiTE zum Ende der Gewalt gegen Frauen-Kampagne arbeitet gemeinsam mit dem Netzwerk männlicher Führungskräfte für ein Ende der Straflosigkeit und einen Wechsel in der geistigen Haltung. Es gibt auch eine wachsende internationale Entschlossenheit, sexuelle Übergriffe in Konflikten zu bestrafen und zu verhindern, und mehr zu tun, um die grundlegende Resolution 1325 zu Frauen, Frieden und Sicherheit umzusetzen, die die Wichtigkeit der Einbindung von Frauen in alle Aspekte der Friedensschaffung und Friedenserhaltung unterstreicht.

Ein anderer Bereich, in dem es dringend einen signifikanten Fortschritt geben muss, ist die Gesundheit von Frauen und Kindern. Der Millenniums-Entwicklungsziele-Gipfel im September 2010 erkannte die zentrale Wichtigkeit dieses Themas und Mitgliedstaaten und die philanthropische Gemeinschaft haben eine starke Unterstützung für meine globale Strategie zur Rettung von Leben und der Verbesserung der Gesundheit von Frauen und Kindern in den nächsten vier Jahren zugesagt.

Im Bereich der Entscheidungsfindung nehmen immer mehr Frauen in immer mehr Ländern ihren rechtmäßigen Sitz im Parlament ein. Dennoch haben weniger als zehn Prozent der Länder weibliche Staats- oder Regierungschefs. Sogar dort, wo Frauen in der Politik vertreten sind, sind sie oft in Bereichen der Entscheidungsfindung, einschließlich der höchsten Ebenen in der Wirtschaft und Industrie stark unterrepräsentiert. Eine jüngste UNO-Initiative - die Prinzipien der Förderung von Frauen, die von mehr als 130 großen Unternehmen angenommen wurde - zielt auf die Beseitigung dieser Ungleichheit.

Die diesjährige Begehung des Internationalen Frauentages konzentriert sich auf den gleichen Zugang zu Bildung, Ausbildung, sowie Wissenschaft und Technologie. Handys und das Internet, zum Beispiel, können Frauen helfen, die Gesundheit und das Wohl ihrer Familien zu verbessern, aus den Möglichkeiten der Erwerbsfähigkeit Nutzen zu ziehen, und sich vor Ausbeutung und Angreifbarkeit zu schützen. Zugang zu diesen Möglichkeiten, unterstützt durch Bildung und Ausbildung, kann Frauen helfen, den Kreis der Armut zu durchbrechen, gegen Ungerechtigkeit zu kämpfen und ihrer Rechte auszuüben.

Die diesjährige Etablierung der UNO-Einheit für Geschlechtergleichstellung und die Förderung der Frauen - UN Women (UN-Frauen) - zeigt unsere Absicht, die Umsetzung dieser Agenda zu vertiefen. Nur durch die volle und gleichwertige Teilnahme der Frauen in allen Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens können wir hoffen, die nachhaltige, friedliche und gerechte Gesellschaft, die in der Charter der Vereinten Nationen versprochen wurde, zu erreichen.

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