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UNIS/SGSM/272
2. Juni 2011

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon:

"Unser Planet kann unseren Fortschritt nicht aufrechterhalten"

Erklärung zum Welt-Umwelttag,
5. Juni 2011

WIEN, 5. Juni (UNO-Informationsdienst) - Fast 20 Jahre nach dem Erdgipfel von 1992 bewegt sich die Welt wieder nach Rio - dorthin, wo im Juni 2012 die Konferenz der Vereinten Nationen über nachhaltige Entwicklung stattfinden wird. Vieles ist in den letzten zwei Jahrzehnten geschehen, geopolitisch und ökologisch. Hunderte Millionen Menschen in Asien, Lateinamerika - und, immer mehr, in Afrika - sind der Armut entkommen. Dennoch wird es aufgrund tiefgreifender und irreversibler Veränderungen für den Planeten immer schwieriger, unserem Fortschritt standzuhalten.

Schnelles Wirtschaftswachstum hat Kosten mit sich gebracht, die traditionellerweise selten bei den volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zu finden sind. Diese reichen von der atmosphärischen und Wasserverschmutzung bis zu verringerten Fischbeständen und Wäldern, alles was auf den Wohlstand und das menschliche Wohlbefinden Auswirkungen hat. Das Thema des diesjährigen Welt-Umwelttages "Wälder: Natur zu ihren Diensten", unterstreicht den Multi-Billionen-Dollar Wert dieser und andere Ökosysteme für die Gesellschaft - besonders für die Armen.

Trotz des wachsenden globalen Bewusstseins über die Gefahren des ökologischen Rückganges - einschließlich des Klimawandels, des Verlustes der Biodiversität und der Versteppung - war der Fortschritt seit dem Erdgipfel zu langsam. Wir werden keine gerechte und faire Welt schaffen, wenn wir nicht allen drei Pfeilern der nachhaltigen Entwicklung gleiches Gewicht verleihen - den sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen. Um die Armut nachhaltig zu verringern, Nahrungsmittel- und Ernährungssicherung zu gewährleisten und der wachsenden Bevölkerungen eine anständige Beschäftigung zu bieten, müssen wir unser natürliches Kapital sinnvoll nützen.

Indien, globaler Gastgeber des Welt-Umwelttages 2011, ist unter der wachsenden Zahl an Ländern, die Druck auf einen ökologischen Wechsel machen. Das Land ist auch unter den Pionieren für eine bessere Bewertung der ökonomischen Wertschöpfung naturnaher Dienstleistungen, mit Unterstützung des Umweltprogramms der Vereinten Nationen und der Weltbank. Indiens ländliches Beschäftigungsgesetz und die Förderung erneuerbarer Energie sind signifikante Beispiele wie man Grünwachstum vergrößern und die Umstellung auf eine grüne Wirtschaft beschleunigen kann.

Man kann die Entwicklung nicht innerhalb eines Tages auf einen nachhaltigen Weg bringen. Aber auf der Straße nach Rio + 20 sagt uns die Botschaft des diesjährigen Weltumwelttages, dass Jene mit Einfluss auf Regierungen und den privaten Sektor nötige Schritte setzen können - und müssen - um das Versprechen des Erdgipfels zu erfüllen. Die Welt schaut zu und erwartet nichts Geringeres.

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