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UNIS/SGSM/382
16. Oktober 2012
Botschaft von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon anlässlich des Internationalen Tages für die Beseitigung der Armut
17. Oktober 2012
WIEN, 17. Oktober (UNO-Informationsdienst) - Es ist leicht, Armut anzuprangern, aber es ist schwierig, sie zu bekämpfen. Diejenigen, die unter Hunger, Not und Erniedrigung leiden, brauchen konkrete Unterstützung.
Wir begehen den diesjährigen Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut in einer Zeit, in der viele Staaten sparen müssen. Wenn Regierungen ihren Haushalt sanieren, ist die Finanzierung von Maßnahmen der Armutsbekämpfung in Gefahr. Und doch ist genau jetzt die Zeit gekommen, den Armen Zugang zu Sozialeinrichtungen, zu sicherem Einkommen, zu anständiger Arbeit und zu sozialem Schutz zu verschaffen. Nur so können wir stärkere und erfolgreichere Gesellschaften erschaffen - nicht, indem wir Staatshaushalte auf Kosten der Armen sanieren.
Die Millenniums-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen haben globale Prozesse in Gang gesetzt, die wiederum entscheidende Verbesserungen gebracht haben. Wir haben die extreme Armut auf der Welt halbiert und dafür gesorgt, dass nun genau so viele Mädchen wie Jungen auf Grundschulen gehen. Auch haben inzwischen viel mehr Gemeinden auf der Welt Zugang zu sauberem Trinkwasser. Wir haben Millionen Menschenleben gerettet, weil wir in Gesundheit investiert haben.
Diese Verdienste zeugen von wichtigem Fortschritt hin zu einer gerechteren, glücklicheren und nachhaltigeren Welt. Trotzdem leben immer noch mehr als eine Milliarde Menschen in Armut, ohne ausreichend Nahrung, Bildung und medizinische Versorgung. Wir müssen diese Menschen stärken und nachhaltige Lösungen für unsere Probleme finden. Wir sollten nichts unversucht lassen, um sicherzustellen, dass spätestens 2015 alle Staaten die Millenniums-Entwicklungsziele erreichen werden.
Bei der Konferenz der Vereinten Nationen über nachhaltige Entwicklung im Juni dieses Jahres haben Staats- und Regierungschefs aus aller Welt erklärt, dass die Beseitigung der Armut "die größte globale Herausforderung" darstellt.
Wir sind nun dabei, den Entwicklungsrahmen der Vereinten Nationen für die Zeit nach 2015 zu entwerfen. Dieser soll auf den Millenniums-Entwicklungszielen aufbauen, aber auch bestehende Ungleichheiten und neue Herausforderungen, mit denen die Menschen und der Planet konfrontiert sind, in Angriff nehmen. Unsere Absicht ist es, ein mutiges und ambitioniertes Gerüst zu errichten, das Transformationsprozesse ermöglichen soll, von denen die Menschen heute genauso profitieren können wie zukünftige Generationen.
Ausufernde Armut, die zu lange vor sich hin gärt, steht in direktem Zusammenhang mit sozialen Spannungen und Gefahren für Frieden und Sicherheit. Lassen Sie uns am heutigen Tag eine Investition in unsere gemeinsame Zukunft tätigen, indem wir helfen, Menschen aus der Armut zu heben, damit diese im Gegenzug helfen können, unsere Welt zu verändern.
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