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UNIS/SGSM/703
9. Dezember 2015
WIEN, 10. Dezember (UNO-Informationsdienst) - Angesichts der Grausamkeiten und der weit verbreiteten Menschenrechtsverletzungen auf der ganzen Welt soll der Tag der Menschenrechte dazu dienen, sich stärker auf globales Handeln zu konzentrieren. Wir müssen die zeitlosen Prinzipien, denen wir verpflichtet sind, gemeinsam wahren und fördern.
In einem Jahr, in dem die Vereinten Nationen ihr 70-jähriges Bestehen feiern, können wir uns von der Geschichte inspirieren lassen: von der modernen Menschenrechtsbewegung, die direkt nach dem Zweiten Weltkrieg entstand.
Zu dieser Zeit definierte US-Präsident Franklin D. Roosevelt die vier Grundfreiheiten als das Geburtsrecht aller Menschen: Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Freiheit von Not und Freiheit von Furcht. Seine Frau, Eleanor Roosevelt, tat sich mit herausragenden Menschenrechtlern der Vereinten Nationen zusammen und verankerte diese Freiheiten in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.
Die heutigen großen Herausforderungen können durch das Prisma dieser vier Freiheiten betrachtet werden.
Erstens: Die Freiheit der Meinungsäußerung, die Millionen von Menschen verweigert wird und zunehmend bedroht ist. Wir müssen demokratische Praktiken und den Raum für die Zivilgesellschaft schützen, erhalten und verbreiten. Das ist für eine dauerhafte Stabilität wichtig.
Zweitens: Die Freiheit der Religionsausübung. Auf der ganzen Welt haben Terroristen Gläubige verschiedener Religionen entführt. Andere zielen auf religiöse Minderheiten ab und nutzen ihre Angst aus, um ihre eigenen Interessen voranzutreiben. Als Reaktion darauf müssen wir die Achtung der Vielfalt fördern, basierend auf der Grundlage der fundamentalen Gleichheit aller Menschen und dem Recht auf Religionsfreiheit.
Drittens: Die Freiheit von Not. Der Mangel daran plagt die Menschheit weiter. Im September haben die Staats- und Regierungschefs die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verabschiedet. Sie hat das Ziel, die Armut auszurotten und damit allen Menschen die Möglichkeit zu geben, in Würde auf einem ruhigen, gesunden Planeten zu leben. Jetzt müssen wir alles tun, um diese Vision zu realisieren.
Viertens: Die Freiheit von Angst. Millionen von Flüchtlingen und Vertriebenen belegen, was durch Missachtung dieser Freiheit entsteht. Seit dem Zweiten Weltkrieg waren noch nie so viele Menschen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Sie fliehen vor Krieg, Gewalt und Ungerechtigkeit über Kontinente und Ozeane und riskieren ihr Leben. Als Reaktion dürfen wir unsere Türen nicht verschließen. Wir müssen sie öffnen, um das Recht aller auf Asyl zu garantieren. Migranten, die einen Ausweg aus Armut und Perspektivlosigkeit suchen, sollten auch ihre grundlegenden Menschenrechte genießen dürfen.
Heute bekräftigen wir unsere Verpflichtung zum Schutz der Menschenrechte als Grundlage unserer Arbeit. Das ist der Geist der UN-Menschenrechts-Initiative, die groben Menschenrechtsverletzungen vorbeugen soll.
Am Tag der Menschenrechte verpflichten wir uns, die Grundfreiheiten und den Schutz der Menschenrechte für alle zu garantieren.
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