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UNIS/SGSM/1325
23. Juni 2023

Der Generalsekretär

Botschaft zum Internationalen Tag gegen Drogenmissbrauch
und unerlaubten Suchtstoffverkehr

New York, 26. Juni 2023

Millionen von Menschen leiden an substanzbedingten Störungen. Weniger als ein Fünftel davon ist in Behandlung.

Menschen, die Drogen konsumieren, werden doppelt viktimisiert: Sie sind Opfer der schädlichen Auswirkungen der Drogen und der Stigmatisierung und Diskriminierung, die sie dadurch erfahren.

Oft wird ihnen der Zugang zu Behandlung und sogar zu Gesundheitsdiensten für Infektionskrankheiten wie HIV/Aids und Hepatitis erheblich erschwert. Unterdessen werden sie von Suchtstoffhändlern, die die Herstellung gefährlicher synthetischer Drogen mit hohem Suchtpotenzial rasch ausbauen, weiterhin ausgebeutet.

Der diesjährige Internationale Tag gegen Drogenmissbrauch und unerlaubten Suchtstoffverkehr lenkt unser Augenmerk darauf, dass wir die Menschen in den Mittelpunkt stellen müssen, indem wir Stigmatisierung und Diskriminierung beenden und die Prävention ausbauen.

Dazu müssen wir bei geringfügigen Drogendelikten statt auf Bestrafung und Inhaftierung auf Rehabilitation setzen.

Zudem müssen wir die Menschenrechte derjenigen, die Drogen konsumieren, durch den Ausbau von Präventions- und Behandlungsprogrammen und Gesundheitsdiensten wahren.

Es gilt auch, die Menschen und die Gemeinschaften gleichermaßen zu schützen, indem wir die Straflosigkeit für Drogenhändler beenden, die aus dem Leid der Menschen Profit schlagen.

Vor allem aber müssen die Regierungen mit gutem Beispiel vorangehen. In meiner Amtszeit als Ministerpräsident Portugals führten wir nichtstrafrechtliche Maßnahmen im Hinblick auf Drogenbesitz für den Eigenverbrauch ein, gingen hart gegen Drogenhändler vor und wiesen den Bereichen Prävention, Behandlung und schadensmindernde Maßnahmen mehr Ressourcen zu.

Dadurch nahmen der Drogenkonsum und damit zusammenhängende Infektionskrankheiten rapide ab, wurden mehr Drogen von der Polizei und Zollbehörden konfisziert und vor allem Leben gerettet. Heute zählt Portugal zu den europäischen Ländern mit der geringsten Zahl an Überdosierungen und Todesfällen durch Drogenkonsum.

Arbeiten wir als Weltgemeinschaft weiter daran, den Drogenmissbrauch, den unerlaubten Suchtstoffverkehr und die weltweite Stigmatisierung der Menschen, die Drogen konsumieren, zu beenden.

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