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UNIS/SGSM/1357
13. Oktober 2023

Der Generalsekretär

Botschaft zum Welternährungstag

New York, 16. Oktober 2023

Der Welternährungstag 2023 fällt in die Zeit einer globalen Nahrungsmittelkrise, in der die Welt bei der Beendigung von Hunger und Fehlernährung Rückschritte verzeichnet.

Rund 780 Millionen Menschen in aller Welt leiden Hunger; fast fünfzig Millionen Kinder sind durch schwere Auszehrung in Lebensgefahr. Dennoch ist der diesjährige globale humanitäre Appell nur zu 32 Prozent finanziert.

In unserer Welt des Überflusses ist es empörend, dass alle paar Sekunden ein Mensch an Hunger stirbt, während das Welternährungsprogramm sich gezwungen sieht, seine unverzichtbaren Hilfsprogramme zu kürzen.

2015 setzten sich die Regierungen nach Jahren des Fortschritts das Ziel, Hunger bis 2030 vollständig zu beseitigen.

Acht Jahre später jedoch leiden deutlich mehr Menschen Hunger.

In dieser Krise ist Handeln geboten – zuallererst seitens der nationalen Regierungen, in deren Verantwortung es liegt, dafür zu sorgen, dass die Menschen in ihrem Land genug zu essen haben.

Vielen Regierungen mangelt es dafür jedoch an den nötigen Ressourcen, weswegen eine wirksame internationale Solidarität ebenfalls unabdingbar ist.

Zu den langfristigen Ursachen der globalen Nahrungsmittelkrise gehören Konflikte, Klimaextreme, Ungleichheit und wirtschaftliche Instabilität.

Das System der Vereinten Nationen setzt an diesen Ursachen an, indem es nachhaltige und verteilungsgerechte Nahrungsmittelsysteme unterstützt, bei denen der Mensch im Mittelpunkt steht und nicht der Profit.

Dies erfordert eine massive Erhöhung der Investitionen in eine widerstandsfähige Landwirtschaft und ihre Ausrichtung auf die Klimamaßnahmen.

Auch gehört dazu, Wissenschaft und Technologie so zu nutzen, dass Effizienz und Reichweite der Nahrungsmittelsysteme gesteigert werden.

Im Mittelpunkt des diesjährigen Welternährungstags steht das Wasser – das für nährstoffreiche und gesunde Nahrungsmittel unverzichtbar ist.

Eine nachhaltige Bewirtschaftung des Wassers für die Landwirtschaft und die Nahrungsmittelproduktion ist unerlässlich, wenn es darum geht, Hunger zu beenden, die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und Wasser für die kommenden Generationen zu bewahren.

Eine Welt ohne Hunger ist ein erreichbares Ziel.

An diesem Welternährungstag fordere ich Regierungen, den Privatsektor, die Zivilgesellschaft und die Wissenschaft auf, zusammenzuarbeiten,

der Bereitstellung von Nahrungsmitteln für diejenigen, die Hunger leiden, Vorrang einzuräumen,

die Beendigung dieser Krise ganz oben auf die globale Tagesordnung zu setzen

und in langfristige Lösungen zu investieren, die dafür sorgen, dass alle Menschen genug zu essen haben. 

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