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UNIS/SGSM/1309
19. April 2023

Der Generalsekretär

Botschaft zum Internationalen Tag der Mutter Erde

New York, 22. April 2023

Am Internationalen Tag der Mutter Erde rufen wir uns die wichtigste Beziehung ins Gedächtnis, die wir Menschen eingehen — unsere Beziehung zur Natur.

Die Luft, die wir atmen, das Wasser, das wir trinken, das Erdreich, auf dem unsere Nahrung wächst – Gesundheit und Wohlergehen der Menschheit sind eng verbunden mit dem Wohlergehen von Mutter Erde.

Und trotzdem scheinen wir von einem Drang zur Zerstörung getrieben zu sein.

Mit dem, was wir tun, vernichten wir Wälder, Urwälder, landwirtschaftliche Flächen, Feuchtgebiete, Ozeane, Korallenriffe, Flüsse, Meere und Seen.

Die biologische Vielfalt steht kurz vor dem Zusammenbruch, da eine Million Arten unmittelbar vom Aussterben bedroht sind.

Wir müssen diese unbarmherzigen und sinnlosen Kriege gegen die Natur beenden.

Die Mittel, das Wissen und die Lösungen dazu haben wir bereits. Aber wir müssen schneller handeln.

Wir brauchen beschleunigte Klimamaßnahmen mit tieferen und schnelleren Einschnitten bei den Emissionen, um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu beschränken. Wir müssen zudem die Investitionen für Anpassung und Resilienz massiv aufstocken, insbesondere zugunsten der anfälligsten Länder und Bevölkerungsgruppen, die am wenigsten zum Entstehen der Krise beigetragen haben.

Gesunde Ökosysteme — von Ozeanen und Flüssen bis hin zu Wäldern und Prärien — sind ebenfalls von entscheidender Bedeutung für unseren Kampf gegen den Klimawandel. Machen wir uns daran, das historische Übereinkommen der Vereinten Nationen über die biologische Vielfalt durchzuführen, um sicherzustellen, dass bis 2030 ein Anteil von 30 Prozent der Land- und Wasserflächen unseres Planeten geschützt ist.

Bei jedem Schritt, den wir gehen, müssen die Regierungen die Führungsrolle übernehmen. Doch auch großen Unternehmen, Institutionen und der Zivilgesellschaft kommt eine wichtige Funktion zu.

Schließlich sollten wir von den uralten Weisheiten, den Kenntnissen und der Führungsstärke indigener Bevölkerungen lernen, deren verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt Jahrtausende zurückreicht und die viele Lösungen zur Bewältigung der weltweiten Klima- und Biodiversitätskrise bereithalten.

Am heutigen Tag der Mutter Erde fordere ich die Menschen in allen Teilen der Welt auf, ihre Stimme zu erheben – in den Schulen, am Arbeitsplatz, in den Glaubensgemeinschaften und auf den Plattformen der sozialen Medien – und die politisch Verantwortlichen zu drängen, Frieden mit der Natur zu schließen.

Tragen wir alle unseren Teil dazu bei, unseren gemeinsamen Lebensraum zum Wohle der Menschen und unseres Planeten jetzt und für die kommenden Generationen zu bewahren.

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