Zur Information - kein offizielles Dokument

UNIS/SGSM/1470
27. Januar 2025

Der Generalsekretär

Botschaft zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust

27. Januar 2025

 

Dieses Jahr jährt sich das Ende des Holocaust zum achtzigsten Mal.

Wir trauern um die sechs Millionen Jüdinnen und Juden, die von den Nazis und ihren Kollaborateuren in der Absicht ermordet wurden, ein ganzes Volk zu vernichten.

Wir trauern um die Roma und Sinti, die Menschen mit Behinderungen und alle anderen, die versklavt, verfolgt, gefoltert und getötet wurden. 

Wir stehen an der Seite der Opfer, der Überlebenden und ihrer Angehörigen. 

Außerdem bekunden wir erneut unsere Entschlossenheit, das Geschehene niemals zu vergessen. 

Den Holocaust in unserer Erinnerung verblassen zu lassen, wäre eine Entehrung der Vergangenheit und ein Verrat an der Zukunft.

Das Gedenken ist ein moralischer Akt. Ebenso ist es ein Aufruf zum Handeln.

Wer die Geschichte des Holocaust kennt, weiß, wie tief die Menschheit sinken kann...

...versteht, wie die Nazis mit der Hilfe ihrer Mittäter ihre abscheulichen Verbrechen begehen konnten... 

...und begreift, dass jeder Mensch die feierliche Verpflichtung hat, seine Stimme gegen Hass zu erheben und für die Menschenrechte aller einzutreten.

Nach der Hölle des Holocaust schlossen sich die Länder zusammen. Gemeinsam verankerten sie die Würde eines jeden Menschen in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. 

In dunklen Zeiten spendet dieses Dokument nach wie vor Licht. 

Auch achtzig Jahre nach dem Ende des Holocaust gibt es noch immer Antisemitismus – er wird geschürt durch dieselben Lügen und dieselbe Verachtung, die den Völkermord der Nazis möglich machten.

Und er nimmt weiter zu.

Diskriminierung ist weit verbreitet...

Überall auf der Welt werden Menschen zu Hass aufgestachelt...

Unbestreitbare historische Tatsachen werden verzerrt dargestellt, heruntergespielt und geleugnet...

Und manche versuchen, ein neues Bild von den Nazis und ihren Kollaborateuren zu zeichnen und sie zu rehabilitieren. 

Diesen schändlichen Entwicklungen müssen wir uns entgegenstellen.

In diesen Zeiten der Spaltung – und mehr als ein Jahr nach den erschütternden Terroranschlägen der Hamas vom 7. Oktober – müssen wir an der Menschlichkeit festhalten, die uns verbindet. 

Wir müssen den Antisemitismus verurteilen – genauso wie alle Formen von Rassismus, Vorurteilen und religiösem Fanatismus.

Und wir müssen uns erneut zu unserer Entschlossenheit bekennen, die Würde und die Menschenrechte aller zu verteidigen.

Diese Anliegen hängen direkt mit dem Kern der Vereinten Nationen zusammen.

Wir werden das Geschehene nie vergessen – und wir werden in diesem Kampf niemals nachlassen.

* *** *

MEHR PRESSEMITTEILUNGEN