Dennoch lebten im Jahr 2000 immer noch 1,2 Milliarden Menschen in extremer Armut und mehr als 800 Millionen Menschen, insbesondere Frauen und junge Menschen, litten unter chronischem Hunger. Eine Debatte darüber, wie die globale Entwicklungsagenda über das Jahr 2015 hinaus vorangebracht werden kann, wurde deshalb in Gang gesetzt.
Mehr als zwei Jahre intensiver öffentlicher Konsultationen und der Einbindung der Zivilgesellschaft und anderer Interessengruppen auf der ganzen Welt, bei denen den Stimmen der Ärmsten und Schwächsten besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde, führten zur Annahme der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung.
Mit der Rio+20 Konferenz über nachhaltige Entwicklung wurde 2012 ein umfassender zwischenstaatlicher Prozess eingeleitet, um eine Reihe von Zielen für eine nachhaltige Entwicklung vorzubereiten.
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon gründete die „Arbeitsgruppe des UN-Systems für die Entwicklungsagenda der Vereinten Nationen nach 2015“ (UN System Task Team on the Post-2015 UN Development Agenda). Unter dem Vorsitz der Hauptabteilung Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten (DESA) und dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) brachte die Arbeitsgruppe mehr als 60 UN-Büros und internationale Organisationen zusammen.
In ihrem ersten Bericht an den Generalsekretär " Realizing the Future We Want for All" (Verwirklichung der Zukunft, die wir für alle wollen), definierte die Arbeitsgruppe eine Vision für die Entwicklungsagenda nach 2015 und schlug vier wesentliche Dimensionen vor, die bei der Zielsetzung hilfreich sein sollten. Diese sind: (1) umfassende soziale Entwicklung; (2) umfassende wirtschaftliche Entwicklung; (3) ökologische Nachhaltigkeit; und (4) Frieden und Sicherheit.
Eine hochrangige Gruppe bedeutender Persönlichkeiten (High-level Panel of Eminent Persons) legte ebenfalls Leitlinien und Empfehlungen für die Post-2015-Entwicklungsagenda vor. Der von ihr im Mai 2013 veröffentlichter Bericht kam zu dem Ergebnis, dass sich die Agenda nach 2015 auf Folgendes konzentrieren muss: niemanden zurückzulassen, nachhaltige Entwicklung in den Mittelpunkt stellen, Wirtschaften umgestalten, um Arbeitsplätze und integratives Wachstum zu schaffen, Frieden sowie wirksame, offene und rechenschaftspflichtige Institutionen für alle zu schaffen und eine neue globale Partnerschaft zu formen.
Die Offene Arbeitsgruppe der Generalversammlung zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung leistete einen Beitrag zu diesem Prozess, und der UN-Generalsekretär legte im Dezember 2014 einen zusammenfassenden Bericht vor.
Die zwischenstaatlichen Verhandlungen begannen zu Beginn der 69. Tagung der Generalversammlung der Vereinten Nationen und endeten im September 2015, als der neue Entwicklungsrahmen von Staats- und Regierungsoberhäuptern der Welt auf einem historischen Gipfel der UN-Generalversammlung in New York angenommen wurde. Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung bietet eine bessere Zukunft für Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt und für unseren Planeten.